Träume richtig deuten

Meine Aufzeichnung soll den Leser dazu befähigen, ohne fremde Hilfe, sich mit seinen Träumen auseinander zu setzen.

Stand:5 .2013

Inhaltsverzeichnis: Liebe Leser,
mein neues Buch                               

Der Wahrtraum. ......

Korrektur-Traum..

Kompensationstraum..

Wunschtraum

Objektive und subjektive Betrachtung.
Das Ich im Traum..

Die Traumpersonen.
Vater und Mutter im Traum

Der Narr
Wegweisende Personen.

Die Personenzahl

Mehrere Personen.

Viele Personen.

Massen von Personen.

Das Tiere im Traum..

Vorgehen bei der Traumanalyse.

Traumdeutung über die Assoziation. Möglichkeiten der Beantwortung:
Tod und Sterben, Zeichen der Wandlung

Symbole:
Anhang:

Impressum

Methodik
der
Traumdeutung
ist jetzt im Buchhandel erschienen. Das Buch umfaßt eine Systematik der verschiedenen Arten der Träume, um so, im Unterschied zur reinen und plakativen Symboldeutung, Traumbilder, Traumsymbole und Traumgeschehen richtig einordnen zu können. Die sich daraus ergebenen Aspekte werden in einen Zusammenhang gebracht. Die Entwicklung des Traumes mit ihren Folgen und Wiederholungen wird in ihrer Bedeutung betrachtet. Ein Symbollexikon gibt es aber auch. Das Buch hat 172 Seiten und kostet 15,60 €
ISBN 978-3-732-23685-5
Weitere Einsichten in das Buch erhalten Sie bei Amazon.

Und diese Themen finden Sie im Buch:
Warum der Mensch träumen muß
Der Sinn der Traumdeutung
Schlafstörungen
Die Traumerinnerung
Kontraindikation

Die Traumbetrachtung
Was bringen die Träume zum Ausdruck?

 

Der Wahrtraum
Korrektur-Traum
Ergänzungstraum

Projektionstraum / Spiegelung
Kompensationstraum
Wunschtraum
Vision
Das Ich im Traum
Ich-Spaltung im Traum
Die Traumpersonen
Bekannte Personen:
Wechselseitige Einflußnahme bekannter Personen
Die bekannte Person als Projektionsfläche
Unbekannte Personen
Das Gegengeschlecht
(Die unterschiedliche Deutung der Geschlechter in Frauen- und Männerträumen)
Vater und Mutter im Traum
Weitere Personen
Der Narr
Wegweisende Personen
Mystische oder weise Personen
Begleitende Personen
Gott

Die Personenzahl

Tiere im Traum
Pflanzen im Traum
Die 4 Elemente im Traum
Traumwiederholungen
Kollektivträume
Objektive und subjektive Betrachtung
Die einfachste und wichtigste Form der Traumdeutung
Vorgehen bei der Traumanalyse
Persönlichkeitsentwicklung im Traum
Traumdeutung über die Assoziation
Bewußtes Träumen
Tod und Sterben, Zeichen der Wandlung
Kinderträume
Verdichtung
Das deutliche Sprechen im Traum
Körpergefühl
Sexualität im Traum
Angst- und Alpträume
Vorwort zum Symbollexikon
Lexikon der Traumbegriffe
Weitere Hinweise zum Traum:
*Begriffserklärungen

 

 

 

 

 

Ferien in der Pfalz

Ein Traum kann auch Scherzen

Traum: In einer mir fremden Stadt habe ich mein Auto abgestellt und kann es nicht mehr finden. Einen die Straße entlang laufenden Polizisten spreche ich an, ob er mir nicht weiter helfen könnte. Er schaut mich an, zuckt einen Zettel und schreibt ein Protokoll. Er sagt darauf:" Für die ganze Stadt besteht ein Halteverbot " und drückt mir den Zettel in die Hand.

Der Wahrtraum

Wahrträume beinhalten keine Symbolik, sondern zeigen momentane oder zukünftige Realität.
Der Traum hat immer realen Charakter. Zwischen den Bildern im Wachen und im Traum, ist nicht zu unterscheiden. Das Traumbild tritt dabei so deutlich in Erscheinung, daß ein dem Wachleben gleicher Eindruck entsteht. Der Traum hat eine deutliche direkte Botschaft
In Wahrträume, ist das ICH nur selten eingebunden, der Träumer wird lediglich zum Betrachter des Geschehens. In der Regel haben diese Träume eine sehr kurze Handlung oder keine wechselnden Bildszenen. Besteht eine gewisse Dringlichkeit, den Hinweis zu beachten, enden die Träume mit plötzlichem Erwachen. Schenkt der Träumer dem keine Beachtung, wiederholt sich der Traum, entsprechend mehrmals in der Nacht.
Warnungen werden in der Regel von verstorbenen Personen ausgesprochen. Ernst zu nehmende Personen sind besonders die Mutter (wenn es sich nicht um den Nachhall der Kindheit handelt) oder Freunde, wenn ein gutes Verhältnis zu ihnen bestand. Die Sprache der warnenden Person ist deutlich zu hören, im Gegensatz zu den üblichen Träumen, wo die Sprache nur wissentlich mit ins Wachleben genommen wird. In sehr seltenen Fällen geht die Warnung auch von mystischen Personen aus.
Bei den Wahrträumen, die sich 1:1 mit der Realität decken, finden wir zwei Kategorien:
1. Der Traum zeigt Realität, die es unbedingt zu beachten gilt. Sie sehen im Traum z.B. einen schadhaften Reifen an ihrem Fahrzeug oder der Teich in ihrem Garten wird plötzlich zu einer Gefahr für ein Kleinkind. Das Traumbild oder der Traumablauf soll nach dem Erwachen unbedingt überprüft und berücksichtigt werden.
2. Der Traum zeigt eine Banalität, die sich zu einem späteren Zeitpunkt auch tatsächlich so ereignen wird. So sieht der Träumer z.B. im Traum einen Specht mit einen Stück Plastik im Schnabel auf seiner Fensterbank sitzen und am kommenden Tag sieht der Träumer den Specht mit dem gleichen Plastikteil auf seiner Fensterbank sitzen. Bis der Traum sich bewahrheitet, können Tage, Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre vergehen. Das eigenartige bei solchen Träumen ist tatsächlich das Unbedeutende, auf das der Traum hinweist. Warum wir diese Träume träumen, darüber möchte ich noch schweigen, weil ich mir noch entsprechende Zuschriften wünsche, um mir meine Vermutung zu bestätigen.

Realistische Traumbilder kommen aber auch außerhalb von Wahrträumen vor und zwar dann, wenn es für den Träumer wichtig wird, etwas anzuerkennen. Das Traumbild und die Handlung haben dabei keinen realen Hintergrund und das Traumbild, das sich deutlich hervorhebt, macht nur einen Teil der Traumhandlung aus.

Wenn aber umgekehrt Träume die Realität widerspiegeln, z.B. berechtigte Sorgen und Ängste im Traum ihre Bearbeitung finden und die Befürchtungen dann endlich eintreffen, hat das nichts mit Wahrträumen zu tun.
Sie sind schon deshalb keine Wahrträume, weil das Traumbild lediglich einen Zusammenhang zum kommenden Ereignis erkennen läßt, aber nicht originalgetreu das Geschehen zeigt.
Dazu ein Traumbeispiel:
Eine aus unserem Wohnviertel mir bekannte Schlägerbande, lungert auf der Straße herum. Als sie mich sehen halten sie mich fest und drohen, mein Auto zu demolieren, sollte ich nicht von hier verschwinden."
Diese Träume wiederholten sich auf ähnliche Weise über 2-3 Wochen hinweg und enden, als der Träumer tatsächlich eines Morgens seinen Wagen mit eingeschlagenen Scheiben und zerstochenen Reifen vorfindet.
Wenn Träume wiederholt den realen Lebensbereich thematisch verarbeiten, dann soll der Träumer aus dem Traumergebnis für sich die notwendigen Konsequenzen ziehen.
Diese Träume kündigen kein Unheil an, sondern verlangen eine Veränderung. Im Fall des Träumers, ein Wechsel aus seinem Lebensbereichs. Wer in einem Stadtbezirk mit Schlägerbanden wohnt, kann kein friedliches Miteinander erwarten.
Generell kann gesagt werden, wann immer das ICH im Traum wiederholt Schaden leidet, überprüfen Sie ihre Einstellung und den eingeschlagenen Weg.

Ein weiterer Traum, den eine Träumerin als Wahrtraum verstanden wissen wollte, aber von seiner Struktur her keiner war. Sicherlich wirft der Traum einige Fragen auf, die nicht zu beantworten sind.
Traum: Die große Fichte vor meinem Zimmerfenster wurde gefällt.
Das Traumbild unterschied sich von anderen Traumbildern nicht. Die Träumerin war darüber sehr bestürzt, als eine Woche später der Baum tatsächlich der Säge zum Opfer fiel. Sie empfand diese Aktion als Respektlosigkeit gegenüber der Schöpfung. Das war eine Projektion. Als die Frau ein Jahr später von ihrer Tante ein Haus erbte, in dessen Garten sich eine gesunde stattliche Fichte befand, war eine ihrer ersten Aktivitäten, den Baum zu fällen.

Meine langjährige Erfahrung mit Träumen hat mich noch auf eine weitere Gruppe von Träumen aufmerksam werden lassen, die gerne als Wahrträume behandelt werden, aber im Grunde genommen auch keine sind. Nach dem 11 September wurden mir vermehrt Träume dieser Art mitgeteilt. Diese Träumer glauben, daß zwischen dem Ereignis und ihrem vorausgegangenen Traum ein Zusammenhang besteht. Solche Gleichzeitigkeiten waren zu dieser Zeit sehr auffällig, kommen aber nicht nur in Träumen, sondern in allen Lebensbereichen vor. Sie thematisieren z.B. eine bestimmte Person, die dann unverhofft hinzutritt. Der Volksmund formte daraus sogar einen Reim: „Wird der Esel benannt, so kommt er gerannt.“
Oder das Krankenhauspersonal, das Tage kennt, wo verschiedene Patienten mit den gleichen außergewöhnlichen Verletzungen eingeliefert werden, ohne daß es einen offensichtlichen Zusammenhang gibt. Hier würden sich noch viele Beispiele aufzeigen lassen und die meisten Leser wissen über eigene Erfahrungen zu berichten.

Generell kann man sagen - wann immer das ICH im Traum Schaden erleidet, soll der eigene Lebensweg überprüft werden.

Korrektur-Traum

Korrektur-Träume geben unserem Leben eine neue Richtung. Das Geschehen im Traum beeinflußt durch unentwegtes Erinnern den folgenden Tag und soll so einen falschen Lebensweg oder eine falsche Einstellung zum Leben korrigieren.
Die meisten Träume dieser Art bereiten Erschrecken und Angstgefühl, manche ermuntern, und in ganz seltenen Fällen bereiten sie Schamgefühle. Der reale Hintergrund muß nicht immer leicht zu erkennen sein.
Ein Traumbeispiel mit realem Hintergrund: Ein Mann spielt mit der Überlegung, seinen Vater in seine Familie mit aufzunehmen. Die Mutter war gestorben und der Vater lebte alleine.
Traum: Es klopft an die Tür. Die Tür öffnet sich, und draußen steht der Vater in der Gestalt des Teufels.
Durch den Schreck erfolgte spontanes Erwachen. Der Mann hatte zuvor die Wutausbrüche seines Vaters, unter denen er früher schwer zu leiden hatte, beschwichtigt, um die Aufnahme in die Familie zu ermöglichen. Der Traum hatte seine Wirkung nicht verfehlt.

Bekannte Menschen, die sich deutlich sichtbar als Teufel oder sonstige Ungeheuer in unseren Träumen zeigen, sind kein seltenes Traummotiv, wenn es notwendig wird, von diesen Menschen Abstand zu nehmen. Das muß aber nicht heißen, daß diese Menschen besonders böse sind. Solche Träume finden wir auch bei Menschen, die durch übertriebene Fürsorge, die ihnen zuteil wird, in ihrem Lebensweg behindert werden.

Kompensationstraum

 

Hier handelt es sich um Träume, die auch oft vorkommen. Es sind die Träume, über die man nicht gerade immer gerne spricht.
Ein Traum, der kompensiert, setzt der eigenen Vorstellung etwas entgegen.
Durch die Dualität im Leben, z.B. Liebe und Haß, ist eine Umkehrung vom einen in das andere schnell möglich, wenn die Qualität der Liebe bereits den Haß in sich enthält. Wir sprechen bekanntlich auch von der Haßliebe. Durch sie entstehen Träume, die das Gegenteil zeigen von dem, was wir im Wachen tun. Diese Ambivalenzen sind in unserem Leben allgegenwärtig. Es entstehen viele Handlungen - nur, um nicht in das Gegenteilige abzurutschen. Bei Nietzsche spricht Zarathustra zum Seiltänzer: „Du hast aus der Gefahr Deinen Beruf gemacht, daran ist nichts zu verachten." Wir wissen aus der Psychologie, daß auch unsere Berufe einem bestimmten Formenkreis angehören, z.B. der Chirurg dem sadistischen, der Friseur dem sexuellen und der Polizist dem kriminellen. Das, was der Polizist mit dem Verbrecher teilt, ist das Umfeld, in dem sich beide bewegen. Der Beruf wird natürlich nicht dazu benutzt, um die Triebnatur zu befriedigen, sondern um ihr etwas entgegen zu setzen. Gutes und Böses bilden ein Ganzes und unterscheiden sich in der Aufspaltung. Durch den Vollzug des einen entsteht ein Zwiespalt mit dem anderen. Dieser Konflikt zeigt sich in neurotischen Verhalten im aktuellen Erlebnisbereich.
Im Traum zeigt man dann Größe, wo Kleinheit herrscht und umgekehrt Kleinheit, wo Größenwahn besteht.
Nur eine gereifte Persönlichkeit ist in der Lage, Mittelmaß zu halten. Viele Menschen schwanken zwischen Hochmut und Depression. Bescheidenheit wäre die Lösung.
Der Traum in seinem Ablauf ist perfekt, er baut auf und zerstört, in feinster Weise, abgestimmt auf unser inneres Erleben, zur Rettung des Seins vor dem Schein.
Hochmut zeigt sich auch, wenn wir im Traum mit den großen Dingen in Berührung kommen. In solchen Träumen fügt der Traum nicht selten am Ende noch eine Kompensation hinzu.
Die Kompensation soll verhindern, daß der Träumer nicht mit Flügeln der Welt entschwebt, denn Überheblichkeit macht alles wirklich Erhabene zunichte. Ein schönes Beispiel zeigt der folgende Traum: „Ein alter weiser Mann führt mich an einen heiligen Ort. Später kommen Touristen und machen Bilder von der heiligen Stätte“. Touristen, also die Plebs*, stören sein prätentiöses* Gefühl und Wunschgebilde.
Träume, welche Minderwertigkeitskomplexe* oder Überheblichkeiten kompensieren, findet man nicht selten. In solchen Träumen wird dem Träumer etwas vorgeführt. So erfährt sich der Überhebliche unter Umständen in feiner Gesellschaft, nur seine Kleider passen nicht so recht. Er könnte auch träumen, daß ein Vertreter der „unteren Schicht“ ihm vertraut auf die Schulter klopft. Bei diesen Träumen haben wir ein hohes Maß an Narzißmus zu verzeichnen. Leute mit Minderwertigkeitskomplexen werden dann unrealistisch erhöht, in dem sie z.B. vom „besseren Teil der Gesellschaft“ geladen sind, wobei überhebliche Menschen oft eine Peinlichkeit erfahren. Welche Träume das Unbewußte dabei wählt, ist abhängig davon, wie der Träumer selbst zu seiner Fehleinschätzung steht.
Der Traum eines ehemaligen Rauchers, der sich zum aggressiven Nichtraucher entwickelt hat: „Ich jagte alle Raucher aus dem Zimmer. Als ich alleine war, zündete ich mir eine Zigarre an.“ Der Mann war überaus überrascht, so etwas zu träumen. Der Traum zeigt aber, wie gerne er selber noch rauchen würde. Seine Schwierigkeit, den Wunsch ganz aufzugeben, erzeugt Unzufriedenheit, die ihn wütend macht, was er an anderen Rauchern ausläßt.

Wunschtraum

Man muß unterscheiden zwischen realistischen und unrealistischen Wunschträumen. Realistische sind eher pragmatisch und wünschen sich den bewältigten nächsten Schritt, der im Leben ansteht, oder sie suchen nach Alternativen. Bei unrealistischen, manchmal märchenhaft sehr schönen Träumen, besteht zum Leben ein unrealistischer Bezug. Diese Träumer leben in einer Welt von Ansprüchen, natürlich ohne Chance auf Erfüllung, und ihre Wünsche sind in der Regel von oberflächlicher und trivialer Natur: Luxusautos, Luxusvilla und Glamour.
Allgemein weisen Wunschträume auf die Schwierigkeiten im Leben hin. Sie entstehen aus einem Zuviel an unbefriedigten Erwartungen, die uns zu sehr in Anspruch nehmen. Die geträumte Wunscherfüllung hilft dann für kurze Zeit über die Enttäuschung und den Verzicht im Leben hinweg. Die eigene Phantasie führt uns auf andere ideale Wege. All unsere Probleme, Schwächen, Peinlichkeiten und Versagungen werden dabei vergessen, wenn wir sie nach unseren Wünschen umdeuten.
Entstehen Eßträume bei Hunger, ist die Befriedigung wegen des objektiv bestehenden Energiebedarfs nicht von Dauer.
Sexuelle Träume können über längere Zeit triebstillend wirken, wenn sie mit Körperreiz einhergehen.
Beim Wunschtraum stimme ich S. Freud zu, wenn er sagt, die Träume seien schlafbewahrend. Der Wunschtraum zeigt uns, was wir gerne haben; wobei er das Grübeln unterbindet und die Gedanken darum zur Ruhe kommen läßt. Am einzelnen Wunschtraum erkennen wir noch nicht den Stellenwert unseres gesamten Strebens, der zeigt sich dann in der Häufigkeit der Traumwiederholungen an. Es reicht nicht aus, die Wünsche zu erkennen, die wir verfolgen, sondern wir müssen auch die Widerstände wahrnehmen, die sich uns dabei entgegensetzen, um die Wünsche zu realisieren. Diese Widerstände sind in Angsträumen ausfindig zu machen.
Schlafbewahrende Wunschträume bei Körperreiz sind nicht selten anzutreffen. Hat der Träumer Hunger, findet er sich am reich gedeckten Tisch, bei Blasendrang sucht er die Toilette auf.
Einen recht beeindruckenden Wunschtraum erlebte ich selbst, als ich ermüdet, von Stechmücken umgeben, die summenden Geräusche vernahm. Ich träumte im Dämmerschlaf: „Eine Stechmückenfalle ist über meinem Bett angebracht, welche alle Stechmücken fängt, die mir zu nahe kommen.“ Dank dieses Traumes hatte ich einen sehr ruhigen, erholsamen Schlaf, wobei mich erwartungsgemäß der Traum nicht vor den Stichen bewahrte. Hier handelte es sich eindeutig um einen schlafbewahrenden Wunschtraum.
Und noch ein Traum einer Frau als hierzu sehr passendes Beispiel: „Ich bin auf einer Festlichkeit. Ein Herr kommt auf mich zu und bietet mir einen Platz bei den Ehrengästen an.“
Warum sie diesen Platz einnehmen sollte, konnte die Träumerin nur auf ihre Person zurückführen, ein realer Hintergrund war allerdings nicht gegeben. Dieser Traum soll Ausgleich schaffen, zwischen dem, was die Träumerin persönlich darstellt und dem, was sie vorgibt zu sein.

Einen Flugtraum betrachte ich ebenfalls als eine Art Wunschtraum. Das, was man im realen Leben nicht beherrscht, wird mit der Illusion beflügelt. Daher wird der Traum fast immer als positiv empfunden. Im Flug betrachten wir die Welt von oben, ohne sie zu berühren. Bei Flugträumen stellt sich auch die Frage, inwieweit wir vielleicht unrealistisch sind.
Der Nutzen eines Wunschtraumes ist nicht immer auf Anhieb zu erkennen.
Traum: So träumte eine Frau, ihr Mann liegt mit einer anderen Frau im Bett. Nach dem Erwachen war die Träumerin über ihren Mann sehr erbost. Dieser Traum ging dem eigenen Seitensprung voraus. Der Traum gab ihr die Rechtfertigung, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Nach dem Motto: „Auch wenn es so nicht ist, dann wird es sich halt so erträumt.“ Übrigens eine Traumtaktik, die nicht so selten anzutreffen ist.

Einen weiteren Wunschtraum, dessen Zusammenhang wir vielleicht nicht auf Anhieb erkennen, finden Sie im Kapitel -Tod und Sterben, Zeichen der Wandlung (S. 88 im Buch). Dort geht es um den geträumten Tod des eigenen Kindes.

Objektive und subjektive Betrachtung

Wenn wir Träume einer Betrachtung unterziehen, so müssen wir wissen, welchen Bereich unseres Lebens der Traum in den Mittelpunkt rückt. Wir finden beim Menschen zwei Punkte, nach denen er sein Leben ausrichtet. Einmal sind es die realen Gegebenheiten: Wenn z.B. ein Stein den Weg versperrt, so stellt dieser objektiv ein Hindernis dar, auf das es gilt, zu reagieren. In solchen Träumen finden wir Personen, Gegen-stände und Orte aus dem realen Lebensbereich des Träumers, und die geben sich auch deutlich als solche so zu erkennen.

Verbietet der Träumer es sich aber selbst, den Weg zu gehen, so ist das Hindernis im Realen rein subjektiver Art, denn er hat es sich selbst geschaffen; es steht ihm objektiv nichts im Wege. Träume, welche subjektive Vorstellungen thematisieren, zeigen Bilder aus dem nicht realen Erlebnisbericht, oder, sind diese dem entnommen, werden sie undeutlich oder nur an-satzweise wiedergeben.
Es ist immer wichtig, den Traum zuerst auf der Objektstufe zu betrachten. Beginnt man zu schnell mit der Subjektstufe, wird bei einem bestehenden Komplex die Deutung blockiert, weil der Träumer sich nicht mit dem Traum identifizieren will.

In subjektiven Träumen sehen wir, wie unsere Vorstellungen ausgerichtet sind und wie wir danach handeln.
Objektive Träume zeigen situationsbezogen die Reaktion auf den derzeitigen Erlebnisbereich. Die objektiven Träume sind daher leichter anzugehen, weil eine falsche Reaktion einfacher ist sich einzugestehen, als eine falsche Einstellung.
Entfacht sich der Konflikt, indem wir falsch auf unsere aktuelle Umgebung reagieren, so werden Bilder aus diesem Bereich verwendet. Es wird nicht immer konkret die aktuelle Umgebung wiedergegeben, denn die Ursache des Konflikts ist mit subjektiven Vorstellungen durchmischt. Es ist daher wichtig, die bekannten Personen im Traum in ihrer Bedeutung deutlich zu differenzieren. (s. Die Traumpersonen S. 28)

Ist der Konflikt lediglich Ursache einer Moral, einer Einstellung usw., so haben die Träume keinen Bezug zur Realität. Der Traum vermittelt dann zwischen der eigenen Vorstellung und dem tatsächlichen Entwicklungsstand.
Die meisten Träume spiegeln den Konflikt wieder zwischen der eigenen Vorstellung, z.B. einer Befürchtung oder Prognose und dem, was sich dann tatsächlich zuträgt - oder zwischen einem Ereignis und seiner Interpretation. In diesen Träumen sind sowohl reale wie fiktive Vorkommnisse vertreten. Real heißt nicht, daß es sich so zugetragen haben muss, sondern daß es sich so zutragen könnte, also die Möglichkeit real besteht. Wir können sehr wohl von einer Mauer fallen, wenn sie aktuell im Leben eine Rolle spielt, das ist realistisch, aber nicht, die Mauer von Hand einzureißen, denn das wäre un-realistisch. Für einen gebrechlichen Menschen wäre es aber nur theoretisch (subjektiv) möglich, von einer Mauer zu stürzen, da er praktisch (objektiv) auf diese nicht mehr gelangen kann.
Kommen beide Elemente im Traum zum Tragen, so zeigt er, wie unsere Vorstellungen mit der Realität im Einklang stehen.
Ein Gemeinderatsmitglied träumt: „Ich befinde mich in unserem Gemeindesaal. Alle Ratsmitglieder sehen aus wie Ochsen. Es kommen drei unbekannte Frauen und misten den Saal aus.“
Was ist in diesem Traum subjektiv und was objektiv?
Sehr gut ist zu erkennen, wie subjektive Eindrücke einen bildlichen Bezug zur Realität herstellen können. Unbekannt bleiben für den Träumer lediglich die drei Frauen. Die sind seine Gefühlswelt, die mit diesem Ochsenstall aufräumen will. Ihm ist das sehr wichtig, darum sind es der Frauen drei. Objektiv ist der Gemeindesaal, den gibt es tatsächlich.

Handelt der Traum in einem persönlichen Umfeld, z.B. in meiner Wohnung, die es aber in Wirklichkeit nicht ist oder deren Gestaltung nicht mit dem Wirklichen übereinstimmt, so ist der Traum subjektiv und symbolisch zu betrachten. Die Symbolwirkung ist dem realen Bereich zu entnehmen. Das gleiche gilt bei Personen. Das kann sogar die Mutter sein, die sich im Traum nicht deutlich zu erkennen gibt. Hierbei wäre der Traumauslöser die Eigenart der Mutter, die dann auch beim Träumer zu finden ist. Die Mutter dient nur, wie gesagt, mit ihrer Eigenart und ist nicht das Traumthema, deswegen ist sie es auch nicht.
In einem sonst bekannten, also in einem realen Erlebnisbereich, zeigt der Traum die subjektive Vorstellung anhand unbekannter Dinge und Personen, die dann entsprechend Einfluß auf das Umfeld nehmen.
Umgekehrt gilt natürlich auch: Erscheinen Gegenstände realistisch, aber das Umfeld ist unbekannt, so beeinflussen diese die Lebenseinstellung.

Unverändert im Traum bleibt das Ich. Das Ich im Traum ist auch immer das Ich im Wachen. Das Ich ist also immer objektiv zu betrachten.

Das Ich im Traum

Das Ich ist die eigene erfahrbare Größe. Es erkennt sich in seinen Gefühlen, also durch Leid, Freude, Trauer, Lust, Angst* usw. Das Ich kann nicht auf den Körper übertragen werden, der Körper ist lediglich Ort der Wahrnehmung des Äußeren. Erfaßbar wird das Ich durch das, was auf den Körper wirkt und die daraus resultierenden seelischen Vorgänge, die in das Bewußtsein gelangen. Die reale Handlung ist nicht immer an ein Ich-Bewußtsein gebunden. Aber nach unserem Idealbild handelt ein Ich reflektiert. Denn nur so, also durch Bewußtheit, haben wir eine Beziehung zur Außen- und zur Innenwelt. Gelangen wir in Träumen zu einer Erkenntnis, haben wir es also mit einer Ich-Veränderung zu tun. Traum und Realität sind in der Ich-Angelegenheit dasselbe. Deshalb lenken wir in der Traumdeutung die größte Aufmerksamkeit immer auf das handelnde Ich im Traum. So, wie das Ich auf die Traumbilder reagiert, werden wir bei kritischer Betrachtung auch ähnliche Reaktionen im Wachen erleben. Die Angemessenheit und Richtigkeit der Ich-Reaktion im Traum ist also immer mit der Ich-Reaktion im Wachen zu vergleichen und bedarf notfalls einer bewussten Korrektur.
Verarbeiten wir gestörte, bzw. gedämpfte Ich-Situationen im Traum, erleben wir uns als außenstehend, wir haben z.B. wie bei einer Nahtoderfahrung als Geist unseren Körper verlassen oder es geschehen Handlungen, wo wir noch nicht einmal als Zaungast anwesend sind. Auch kann unser geträumtes Handeln von anderen Personen ausgeführt werden, oder es ist für mich nicht klar erkenntlich, ob ich oder andere die Ausführenden sind.
In solchen Träumen ändert sich das Ich-Empfinden, welches unscharf wird, aber selber bleibt man sich identisch. Wir werden Betrachter unseres eigenen Handelns bzw. der Traumverarbeitung dessen.
Deutlich kann der Verlust des realen Ich-Erlebens auch im Wachen werden, bei Situationen, denen wir nicht gewachsen sind und nicht entfliehen können. Dabei erfahren wir das Gefühl des Außenstehens, unfähig, bewußt die Situation zu beeinflussen. Auch unter Einfluß wahrnehmungsverändernder Psychopharmaka und Drogen wird angegebenerweise häufig das Gefühl des Außenstehenden erzeugt. Unter solchen Bedingungen stagniert die Entwicklung, weil das Ich-Bewußtsein zurückfällt. Jede Psychotherapie ist bei Drogeneinnahme daher nutzlos.
Auch wenn geträumte und reale Bilder sich gleichen, sind die Reaktionen des Ich’s jeweils verschieden. Im Traum besitzen die Bilder einen anderen Stellenwert. Das Ich reagiert im Traum so auf das Bild, als wäre ihm die Bedeutung des Symbols bewußt. Es hat im Traum nicht die Möglichkeit, sich an die jeweilige Situation bewußt anzupassen, wie das im Wachen möglich ist. Im Traum unterliegen die eigenen Triebimpulse keiner bewußten Kontrolle. Der Traum zeigt, wie das Ich zu seiner unbewußten Seite steht.
Das Traumbild selbst ist wiederum eine Reaktion darauf, wie das Unbewußte das Ich erlebt.
Gleiche Reaktionen kennen wir im Wachleben bei ausgeprägten Neurosen und Phobien. Bevor diese Menschen nur annähernd Berührung ihrer Schwachstelle empfinden, werden sie von unkontrollierbaren Emotionen gelenkt. Das auslösende Moment wird durch bestimmte Situationen hervorgerufen.
Für den Menschen wird es immer problematisch, wenn das Ich die Kontrolle über sich selbst verliert. Das ist dann der Fall, wenn es nicht angemessen auf bestehende Situationen reagieren kann, weil nicht reflektierte Ängste uns daran hindern, unsere Angelegenheiten zu erledigen. Oder das Ich wird von unbewussten* Inhalten überschüttet und kann diese nicht mehr mit der Realität in Einklang bringen (Schizophrenie*).
Eine Neurose ist zu vermuten, wenn der Träumer gehäuft unrealistisch auf realistische Traummotive reagiert. Bei einer Schizophrenie finden wir unrealistische Traumbilder und Handlungen, die bedrohlich über den Träumer hereinbrechen. Traum eines Schizophrenen: „Bin in einem dunklen Raum eingesperrt. In dem Raum liegt ein Messer und überall ist Blut an den Wänden. Auch das Messer ist mit Blut beschmiert.“
Die Zerstörungsstrukturen sind typisch.

Die Traumpersonen

Wie im Wachleben werden wir auch im Traum mit den verschiedensten Menschen konfrontiert. Sie nehmen einen sehr wichtigen Stellenwert ein, weshalb sie einer differenzierten Betrachtung bedürfen.
Die Traumpersonen lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen. In bekannte und unbekannte Personen.
Bei beiden Gruppen gibt es männliche und weibliche Personen. Bei der Deutung ist es entscheidend, welches Geschlecht der Träumer selber hat.
Jeder Mensch hat das, was wir als innere Stimme bezeichnen. Sie kann moralisieren, man nennt das dann Gewissen. Sie kann einem Mut zureden, dann bezeichnet man das als Innere Stärke. Eine Stimme kann dem Menschen auch Böses einreden, man glaubt dann an den Dämon.
Bei stark emotionalen Situationen verändert sich der Charakter des Menschen in Animus oder Anima. Die Innere Stimme, die aus uns dann spricht, ist in diesem Zusammenhang zu betrachten und hat dann auch die Eigenschaft des jeweils anderen Geschlechts. Das heißt, wenn eine Frau ihre Innere Stimme vernimmt, dann ist diese Stimme männlich, und spricht die innere Stimme in einem Mann, ist sie weiblich. Diese Charaktere werden dann entsprechend personifiziert – als Mann oder als Frau. Im Kapitel „Das Gegengeschlecht“ gehe ich noch genauer darauf ein.

Begegnet uns das gleiche Geschlecht im Traum, der Mann träumt also von einem Mann und die Frau von einer Frau, so sind das die Eigenschaften, die wir mehr oder weniger sichtbar nach außen tragen. Das gleiche Geschlecht zeigt unsere Absichten, Vorstellungen, Eigenheiten und manchmal auch verdrängte Tatsachen oder macht mit seiner spezifischen Eigenschaft die Lebenssituation deutlich. Ist uns die Traumperson bekannt, dann besitzen wir die gleichen Eigenschaften, wie wir sie dieser Person zusprechen. Ist sie uns unbekannt, dann gibt es etwas bei uns, das dieser Person entspricht, nur ist uns diese zitierte Eigenschaft noch vollkommen fremd. Der Träumer kann noch nicht einsehen, was ihm der Traum anhand der Person zeigt.

Traumbeispiel eines Träumers: „Es gab einen jungen Mann, der bereits eine Platzwunde an der Stirn hatte und er wollte denjenigen suchen, der ihn verletzt hatte. Als er ihn fand, bin ich gleich hinter ihm hergelaufen, um Schlimmeres abzuwenden. Er hatte auf den Täter eingeschlagen, aber dann von ihm gelassen, als ich bereit war, einzuschreiten.“
Hier stehen sich zwei Eigenschaften, die der Träumer nach außen trägt, feindlich gegenüber. Die Frage muß dann lauten: Wo vertrete ich zwei Richtungen, die sich nicht vereinbaren lassen, wobei ich mich trotzdem um Ordnung bemühe.

Besteht ein Konflikt zwischen dem, was ich fühle und dem, was ich tatsächlich mache, kann der Traum ein folgender sein: „Ich werde von einer größeren Menschenmasse verfolgt. Als ich flüchte, sehe ich eine Frau, die mich verlegen anschaut. Ich sage zu ihr: ‚Lena, kennst Du mich nicht?’ Sie gibt mir keine Antwort, weil sie nicht zeigen möchte, daß sie mich kennt. Ich frage dann die Verfolger, warum sie mich bedrängen, und sie antworten: ,Weil, du an einer bestimmten Infektion leidest’. Es ist eine erfundene Krankheit, die überhaupt nicht existiert, aber die Leute glauben daran.“
Hier besteht ein Konflikt mit der Gesellschaft, weil die „Lena“, also seine innere Stimme, die ihm helfen könnte, schweigt und ihn nicht lehrt, mit der Gesellschaft im Einklang zu stehen. Die Stimme schweigt, weil der Träumer sie nicht beachtet.
Bei inneren Konflikten stehen sich paradoxe Personen gegenüber. Äußere Konflikte stellen in der Regel kein psychologisches Problem dar, sie sind dann rein pragmatische zu lösen.

Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Traumpersonen eine Gemeinsamkeit mit uns: Sie vertreten bestimmte Aspekte, die es bei uns zu erkennen gilt. Die Traumpersonen verkörpern das eigene unbewußte Verhalten oder die bestimmende Tendenz, die aktuell dominiert. Aber keine Angst, der Traum neigt zur Übertreibung, mal mehr, mal weniger, damit das Aufgezeigte in seiner Relevanz Anerkennung erfährt.

Ein grundlegendes Problem wird durch Traumwiederholungen deutlich gemacht.
Versetzt uns eine Person in Schwierigkeiten, dann sind es unsere Persönlichkeitsanteile, die diese bestimmten Schwierigkeiten auslösen, ihr Charakter gibt uns Aufschluß darüber.
Werden wir im Traum von einer Person bedroht, so fürchten wir uns vor der eigenen Regung, die wir ihr zusprechen. Übernimmt eine Person eine wichtige Funktion im Traum, so ist ihre Eigenschaft bestimmend für den momentanen Ablauf in unserem Leben. Ist uns eine Person freundlich gesinnt, so geschieht dies mit unserer Zustimmung. Also wir akzeptieren dies bei uns. Sind wir mißtrauisch, dann mißtrauen wir uns selbst. Werden wir von einer Traumperson verlassen, so verlieren wir ihre Eigenschaft. Wendet sie sich ab, vernachlässigen wir die Eigenschaft, die diese Person uns anzeigt.

Die bekannten Personen können sowohl in einem realistischen wie auch in einem unrealistischen Bild erscheinen, oder sie werden nur wissentlich einer nicht deutlich sichtbaren Traumperson zugeteilt.
In den folgenden Kapiteln wird das noch mal gut erklärt.

Vater und Mutter im Traum

Die Eltern weisen auf die eigene Herkunft hin. Wir sind nicht mehr und nicht weniger als sie; wir entwickeln lediglich weiter, was wir durch sie erfahren haben. Die Eltern und das Kind bilden einen Familienverbund. Wo immer im Traum die Familie erscheint, sind wir in ihr als Kind integriert. Findet sich der erwachsene Mensch im Traum in diesem Verbund wieder, hat er zumindest aktuell ein Problem mit seiner Eigenständigkeit und er regrediert in den infantilen* Zustand der Unschuld und Geborgenheit.

Traum: „Wir sitzen alle an einem großen Tisch. Es findet ein großes Familientreffen statt, mit meinen Eltern und meinen vier Geschwistern. Ich weiß, daß eine Bombe unter dem Tisch versteckt wurde, des-wegen versuche ich, meine Eltern zu bewegen, den Tisch zu verlassen.“
Hier wird in einem aggressiven Akt versucht, die Familie zu spalten, aber die Verbindung zu den Eltern soll bestehen bleiben.

Das Leben der Eltern wirkt auf unser Leben nach. Führten die Eltern ein vorbildliches Leben, besitzen sie im Traum weiterhin den wegweisenden Charakter. Haben sie aber eine unbefriedigende, schlechte Beziehung untereinander, und versuchen sie das Kind an sich zu binden, also wenn sie „klammern“, dann soll das Kind die Rolle des Partners übernehmen, womit es natürlich hoffnungslos überfordert ist. Ein Kind, das an ein Elternteil verpflichtet wird, entwickelt Schuldgefühle, da es der Verpflichtung niemals gerecht werden kann, ohne sein eigenes Leben zu opfern. Diese Anforderung ist dem Kind und später dem Erwachsenen nicht immer bewußt. Lediglich ein diffuses schlechtes Gewissen den Eltern gegenüber weist darauf hin. Die Schuldgefühle und die Klagen der Eltern hallen in den Träumen nach. Initiationsriten verschiedener Völker verhindern solche Neurosen, indem das Kind durch die Übernahme in die Erwachsenenwelt mit Gewalt den Eltern entrissen wird. Das Loslösen von den Eltern ist Grundvoraussetzung für ein eigen-ständiges Leben.
Inzestträume sehe ich in diesem Zusammenhang. Diese Träume haben nichts mit Sexualität zu tun, wie es gerne von den Freudianern in ihren sexistischen Phantasien zurechtgebogen wird.

Der Narr

Wie wir alle wissen, ist der Unterschied vom Erhabenen zum Lächerlichen sehr gering. Der Narr ist ein Mensch, der scheinbar den Ernst des Lebens stört. Im Traum wirkt er erst einmal befremdend und rätselhaft. Wir müssen dann im Wachen nach den Momenten suchen, wo die Eigenschaft des Narren bei uns zutage tritt.

Überfordert uns das Leben, also gibt es eine Diskrepanz zwischen unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten auf der einen Seite und den Anforderungen auf der anderen, stellt sich diese im Traume als Groteske dar. Werden wir uns dessen bewußt und können der Anforderung nicht mehr entfliehen, so verulken wir im Vorhinein die kommende Situation, indem ein Narr in Erscheinung tritt, der uns entlastet, denn jetzt brauche ich mein mögliches Versagen nicht mehr ernst zu nehmen. Es besteht nicht mehr die Gefahr der Blamage. So hat auch der Hofnarr, heute der Kabarettist, eine wichtige Funktion zur Entlastung - er nimmt dem Konflikt die Schwere. Besonders ausgeprägt finden wir das bei Kindern. Indem das Problem der Lächerlichkeit preisgegeben wird, haben wir die Chance, uns davon zu distanzieren. So machen wir uns zum Narren. Als Narr kann ich mich nicht blamieren, bin ich der Verantwortung gegenüber immun, und ich habe mich aus der Situation, der ich mich nicht gewachsen fühlte, befreit. Das ist vorteilhaft, weil sich der Narr seiner Schwäche bewußt wird. Hat das Verhalten infantile* Züge, erscheint er im Traum als Kind.
Auch der Karneval hat ein wichtiges Ventil. Der Karneval oder z.B. auch afrikanische Feixtänze kultivieren dieses für unser Seelenheil so wichtige Thema. Auch Komödien mit verrückten Professoren bedienen sich dieser Möglichkeit der Kompensation.

Wegweisende Personen

sind meist gegengeschlechtlicher Natur, manchmal aber auch geschlechtlich nicht zu bestimmen. Sie stehen am Ende einer Erkenntnis. Sie zeigen uns etwas oder wir erhalten von ihnen eine Mitteilung. Manchen Aussagen ist in ihrer Deutlichkeit nichts mehr hinzuzufügen und wir sollten sie befolgen. Wegweisende Personen werden in den Traumablauf nicht integriert, sie treten in das Traumbild hinein oder wir hören nur ihre Stimme.
Traumbeispiel: „Ich komme an meinen alten Arbeitsplatz, an dem sich Herr Genscher (damaliger Außenminister) befindet. Ich gehe auf ihn zu und spreche ihn an, worauf er geht. Im linken Eck des Raumes steht jetzt eine Frau und sagt: ‚Gehe nicht auf einen Menschen zu. Mache auf dich aufmerksam und warte ab, ob dieser überhaupt etwas von dir will.’"
Wenn wir im Traum etwas betrachten oder gezeigt bekommen, dann können wir auch sagen: das ist meine jetzige oder zukünftige Situation.

Die Personenzahl

Bei der Interaktion in einer überschaubaren Gruppe übt man Einfluss auf die persönliche Einstellung des Einzelnen.
Mit einer Massensprache oder –führung nimmt man nur noch Einfluss auf die Gruppendynamik.
Die einzelne Person stellt einen Persönlichkeitsanteil des Träumers dar, das Gegengeschlecht den inneren und das gleiche den nach außen getragenen.

Mehrere Personen

Eine überschaubare Gruppe, deren Mitgliederzahl wir bestimmen oder irgendwie anders genauer beschreiben können, gewinnt mit ihrer Größe an Bedeutung.
Im Traum wie im Wachen gilt das Mehrheitsrecht.
Zwei Traumbeispiele:
„Ich gehe einen Weg entlang und begegne mehreren Reitern. Ich sage, daß sie mir folgen sollen.“
In diesem Traumfragment gibt die Menge der Reiter die Bedeutung des hier nicht weiter erwähnten Trauminhalts an. Der Träumer mobilisiert Stärke für ein bestimmtes Ziel.

„Ich liege krank in meinem Bett. Es sind mehrere Personen im Raum. Da kommt meine Ärztin und möchte mich besuchen. Die Anwesenden werfen sie hinaus.“
Die Träumerin traute sich vor dem Traum nicht, die besonders starke, medikamentöse Behandlung abzubrechen, noch dazu, daß die Ärztin mit besonderer Freundlichkeit bestach. Tatsächlich ging es ihr danach viel besser

Viele Personen

Erscheinen im Traum viele Personen, so sind sie als die „Anderen“ zu werten. Wir erkennen, ob wir mit der Masse im Gleichklang oder im Widerspruch stehen; ob wir mit unserem Problem alleine sind oder ob es auch andere gibt, die das gleiche Schicksal mit uns teilen.

Traumbeispiel: „Ich fahre mit dem Zug. Bevor wir in den Bahnhof einfahren, öffnet sich die Tür, und die Mitreisenden werfen mich hinaus. Deswegen beende ich die restliche Strecke zu Fuß. Ein mir guter Bekannter, der für mich als besonders autark und individuell galt, empfing mich am Bahnhof – und kotzte gegen die Glastür, die zwischen uns stand.“
Der gesellschaftliche Konformismus war für den Träumer eine Belastung. Für die Projektion* dieser äußeren Einstellung diente der gleichgeschlechtliche Bekannte mit dieser thematisierten Eigenschaft. Die gescheiterte Zugfahrt war der frustrierende und gescheiterte Konformismus des Träumers. Mit dem Zug kann jeder in die gleiche Richtung fahren, aber dafür ist der Träumer nicht geschaffen.

Massen von Personen

In der Masse löst sich der Einzelne auf, indem seine Individualität verloren geht. Hier fällt es ihm schwer, seinen eigenen Standpunkt zu artikulieren. Der kollektiv vorherrschende Geist blockiert das eigene Denken, weil das Gefühl der Gemeinschaft überwiegt. Diesem Einfluß können wir uns nicht entziehen, wenn wir in der Masse integriert sind. Haben wir solch eine Traumsituation, bekommen wir gezeigt, daß wir unter solch einem Einfluß stehen. Dem Ergebnis dieser Träume ist zu entnehmen, inwieweit wir uns in das allgemeine Geschehen integrieren oder von ihm distanzieren sollen.
Traumbeispiel: „Unmengen von Menschen drängen sich um ein Bassin. Eine Frau sagt: ‚es lebt ein Krokodil im Wasser, das sich zeitweise einen Menschen holt’. Ich denke: ‚Es sind so viele, mich wird es nicht treffen.’“
Die Masse repräsentiert hier das kollektive Bewußtsein, in das sich der Träumer integriert. Um eigene Gedanken und Lebensweisen zu entwickeln, muß der Einzelne aus ihr heraustreten. Freigeist und Kreativität entstehen nur außerhalb der Masse. Sie hat eine Opferbereitschaft, z.B. eine Militäreinheit im Krieg. In der kleinen Gruppe hat man sie nicht, da wird dieser Verlust nicht hingenommen.
Die Gruppendynamik muß generell in Frage gestellt werden, sie ist aber prinzipiell nicht negativ und auch nicht zu verdammen.

Traumbeispiel: Unmengen von Menschen drängen sich um ein Bassin. Eine Frau sagt;" es lebt ein Krokodil im Wasser, das sich zeitweise einen Menschen holt". Ich denke: es sind so viele, mich wird es nicht treffen.

Die Masse repräsentiert hier das kollektive Bewußtsein, in das sich der Träumer integriert.

Das Tiere im Traum

Wenn es auch auf Anhieb nicht plausibel erscheinen will, so gilt für Traumtiere das gleiche wie für die Traumpersonen: Sie sind auf uns zu übertragen. So, wie der Traum menschliche Eigen-heiten auch menschlich darstellt, so erscheinen tierische Regungen bei Tieren. Sie haben keine kontrollierte Bewußtheit wie der Mensch, denn sie sind ihren animalischen Eigenarten und Trieben unterworfen. Tiere spiegeln daher keine Persönlichkeitsanteile wieder, sondern deren charakteristische Triebnatur, die bei uns Menschen negativ ist, solange sie nicht kontrolliert ins Bewußtsein gelangt und in unseren Lebensablauf integriert wird.
Die Instinktnatur des Tieres ist wesentlich stärker ausgeprägt als bei uns Menschen, deswegen sind sie uns in bestimmten Situationen überlegen. Erscheinen sie im Traum, ist zu erforschen, wo die Natur des Tieres uns nützlich sein kann.
In der Mythologie werden immer wieder Tiere aufgeführt, die es zu bezwingen gilt. Einen wichtigen Stellenwert nehmen dort ein: der Löwe, der Stier und das Pferd. Meist werden die Tiere in der Traumanalyse auf die sexuelle Triebnatur beschränkt, aber entscheiden Sie selbst! Stellen Sie sich vor, durch eine Glasscheibe von ihnen getrennt steht ein Löwe. Wo ist da Sexualität? Was entsteht, ist ein bestimmter Eindruck, der von dem Tier ausgeht. Diesen Eindruck müssen Sie mit Bewußtheit füllen und für sich in Anspruch nehmen. Wird die Eigenheit des Tieres nicht beherrscht, kommt es dem Entfernen der Glasscheibe gleich. Diese Trieb-ansprüche machen dem Menschen berechtigte Angst*, da die Gefahr besteht, ihrer Energie ausgeliefert zu sein. Die Triebansprüche müssen zu hohen ethisch-moralischen und menschlichen Eigen-schaften überführt werden, sonst wirken sie vernichtend auf das weitere Leben. Wir haben zwar die Möglichkeit, uns in den Zustand des Tieres zu versetzen, die mangelnde Bewußtheit des Tieres verhindert aber, das Gefühlte deutlich in Worte zu fassen.
Nicht selten treffen wir Kinder, die versuchen, im Spiel die Rolle eines Tieres zu demonstrieren. Gerade im kindlichen Alter haben die Triebe noch animalische Qualität, daher erscheinen Träume mit bedrohlichen Tieren hauptsächlich bei Kindern.
Werden wir im Traum mit animalischen Regungen konfrontiert, z.B. wenn uns ein Löwe verfolgt, fürchten wir uns. Es ist aber ein unbestimmtes Angstgefühl, denn wir wissen erst einmal nicht, was der Löwe uns antun will. Er stellt die Herausforderung dar, mich im realen Leben zu behaupten und durchzusetzen. Man fürchtet sich sozusagen davor, seinen Löwen zu stehen. Habe ich diesbezüglich Fortschritte gemacht, werde ich mich bei einer solchen Traum-wiederholung dem Löwen stellen. Es ist in der Regel eine geträumte Belohnung meiner geträumten Tapferkeit zu erwarten: Ich bleibe stehen und gucke dem Löwen in die Augen, er wird friedlich und zu einem Menschen mit Eigenschaften, die ich im Tier nicht vermutet habe. Dieser jetzt entstandene Mensch ist mir unbekannt, und hat Eigenschaften, die ich für mich noch ergründen und bei mir entwickeln muß. Bei jungen Männern in der Adoleszenz gibt es diese Träume oft. Wo höhere Tiere erscheinen, muß sich der Mensch mit ihnen identifizieren und sie zum Menschsein überführen.
Unsere Ureigenschaften sind animalisch und tragen uns von Beginn bis zum Ende. Ein Kettenhund, ein eingesperrtes Tier, wird böse, also dürfen wir unsere Ureigenschaften nicht unterdrücken, sondern wir müssen sie entdecken und kultivieren, also böse sein, bis wir uns befreit haben. Tiere, denen wir nicht gegenübertreten und mißachten, sind sozusagen frustriert und verfolgen uns deswegen - also müssen wir diese betreffende, dem Tier angehaftete Eigenschaft bei uns selbst erkennen und anerkennen.

Was passiert, wenn ein Tier sowie ein Mensch ihrer Freiheit beraubt werden? Sie werden böse, um für ihr Überleben zu kämpfen. Wir werden von Tieren verfolgt, wenn wir sie mißachten. Sie bedrohen uns, wenn sie in unser Bewußtsein steigen, deren Anerkennung wir verweigern.
Sind sie uns Freund, so gilt es, ihre Eigenart zu nutzen. Dazu bedarf es aber der Herrschaft über sie. Sie werden gefährlich, wenn wir ihnen schmeicheln, denn sie müssen von uns bezwungen werden.

Bei den Tieren im Traum ist der evolutionäre Entwicklungsstand der Bewußtheit zu berücksichtigen. Je niederer das Tier, um so schwerer ist die Bedeutung für uns zu erkennen, da mit dem kleineren Entwicklungsstand auch der Grad der Kommunikation und Individualität schwindet. Eine Schildkröte symbolisiert nur noch ein urtümliches Grundmuster: Sie hat einen dicken Schuppenpanzer und zieht bei Gefahr den Kopf ein - jedoch sollen wir besser, wenn wir dann morgens aufstehen und uns wieder in den Alltag begeben, uns der Unbequemlichkeit oder den sich anbahnenden Problemen stellen, und sie angehen. Wie sehr solche Urformen der Evolution in uns noch lebendig sind, verdeutlicht z.B. der Psychopath*. Der hat weniger Empathie* als ein Vogel und ist emotional näher bei einer Schildkröte oder einem Krokodil angesiedelt. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen!

Beispiele verschiedener Tiere:
Affe - Karikatur des Menschen
Löwe - Mut und Machtanspruch an uns selbst
Stier - Träger der Lebenskraft
Pferd - Träger der Lebensenergie
Adler - Imperialer Machtanspruch, Herrscher der Lüfte
Hund - Treue und Spürsinn (weitere Beispiele s. Symbollexikon)

Niedere Tiere wie Käfer besitzen keinerlei Bewußtheit, weshalb wir uns auch nicht in sie hineinversetzen können. Verwand sind sie mit unserem sensiblen und motorischen Nervensystem. Wir haben weder eine Einsicht noch eine umfassende Kontrolle über dieses System und so wirken solche Tiere auch auf uns. Sie lösen beim Anblick Sensationen und Nervosität hervor. Erscheinen sie im Traum, weisen sie auf solche Zusammenhänge hin. Ihre Eigenart erzeugt einen Schauder, und diesen Zusammenhang gilt es zu erkennen. Begegnen wir z.B. einer Spinne, ist das, was sie für uns verkörpert, vollkommen unbewusst*. Wir können uns noch so oft einreden, daß solche Tiere uns nichts anhaben können, wir lösen damit nicht das Problem.

Wer von einer Spinne träumt, muß sich die Frage stellen: Was wirkt auf mich ein, das der Eigenschaft einer Spinne entspricht und ähnliche Sensationen in mir hervorruft.
Sehen wir gehäuft solche niederen Tiere, die sich der Bewußtheit entziehen, dann ist es Nervosität, die unserem Umfeld sichtbar entgegen tritt, auch manchmal ohne von uns selbst erkannt zu werden. Wer diesen Zustand für sich nicht registriert und darauf nicht reagiert, erfährt mit der Zeit eine Bedrohung seiner Gesundheit.

Vorgehen bei der Traumanalyse

Man kann einen Traum leugnen wie auch die Realität, es macht nur keinen Sinn. Da der Traum Neues aufzeigt, wissen wir am Anfang nicht, was er bedeutet und in welchem Lebenszusammenhang er steht. Nichts ist schädlicher in der Analyse, als ein vermuteter Traumsinn zu Beginn der Deutung. Damit ein Traum begutachtet werden kann, halten wir ihn am besten gleich nach dem Aufwachen schriftlich fest, damit so wenig wie möglich von seinem Inhalt verlorengeht. Dabei berücksichtigen wir möglichst alle Begleit-umstände, die der Traum während seines Ablaufs hinterlassen hat. Er vermittelt nicht nur bildliche Vorstellungen, sondern hinterläßt auch Eindrücke, Gedanken und Stimmungen wie Freude, Trauer, Angst usw. All das mitberücksichtigen wir in unseren Aufzeichnungen.

Nach dem Erwachen hinterläßt ein Traum meist einen unverständlichen und verwirrenden Eindruck. Das liegt daran, daß die unverständlichen Bilder und Ereignisse augenfälliger sind und unsere Aufmerksamkeit mehr erregen, als die alltäglichen und weniger spektakulären. Das darf uns aber nicht davon abhalten, den Traum schrittweise zu betrachten und ihn nicht als zu kompliziert abzutun oder auch allzu Triviales als zu unwichtig.
Um über unseren Traum eine bessere Übersicht zu gewinnen, zerlegen wir ihn in seine einzelne Abschnitte, wobei wir jegliche Deutungsversuche im Vorfeld unterlassen. Wir betrachten:
1. Die Ausgangslage
Sie nennt den Ort des Konflikts, die Zeit sowie die handelnden Personen.
- Der Ort zeigt uns an, welcher Lebensbereich betroffen ist. Von Relevanz ist, ob der Traum den gesellschaftlichen oder den privaten Bereich thematisiert. Befindet sich der Träumer an einem unbekannten Ort oder fehlt ihm jegliche Erinnerung daran, also wurde er sozusagen nicht mitgeträumt, dann thematisiert der Traum alleine die Persönlichkeit des Träumers.
- Die Zeit: Der Traum kann seine Bilder in verschiedene Lebens-epochen ansiedeln. Der Träumer sieht und fühlt diesen Zeitabschnitt. Es können auch verschiedene Zeiten nahtlos ineinander übergehen oder nebeneinander existieren. An der Zeit sehen wir, wo der Träumer mit seinem Konflikt zeitlich angesiedelt ist. Eine bestehende Problematik kann auch ihre Ursache sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart haben, dann vermischen sich die Zeiten im Traum.
- Die Personen zeigen in der Regel die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile des Träumers an, welche den Konflikt verursachen oder zu einer Lösung führen können. (Siehe Traumpersonen)

2. Die Entwicklung zeigt das Problem, das sich im Laufe des Traumes stellt und wie es sich entwickelt. An dieser Stelle fragen wir uns: Um was geht es eigentlich im Traum? Was gibt es zu erkennen oder zu bewältigen? Was verändert sich im Traum, welche Ereignisse treten unverhofft oder in Voraussicht auf? Welche Personen sind aktiv und welche passiv vertreten, und wer bestimmt den Ablauf im Traum? Sind es die männlichen oder weiblichen Anteile, die sich positiv oder negativ repräsentieren. Wichtig ist auch das eigene Handeln, das Ich, das den Traum beeinflußt.

3. Das Resultat, das aus dem Traum zu entnehmen ist. Am Ende des Traumes können wir sehen, in welcher Situation der Träumer angekommen ist, oder ankommen wird. Ist das Ergebnis fest-geschrieben oder erweiterungsfähig? Als Ergebnis in einem Traum können aber auch Gedanken oder Emotionen stehen. Eine Erkenntnis oder ein Gefühl, wie Freude oder Angst. Wachen wir vorzeitig auf, dann will bei negativen Träumen der Traum mit Nachdruck eine notwendige Korrektur in der Bewusstseinsebene erreichen. Bei schönen Träumen soll die gute Stimmung mit in den Tag hinein wirken, um das Schöne im Traume auch im Wachen umsetzen zu können. Schöne Momente im Traum verlangen der Nachahmung, das Gegenteil der Überprüfung. Trübsal ist nicht der Sinn des Lebens.

Ist dem Traum kein Ergebnis zu entnehmen, noch nicht einmal eine emotionale Regung, dann ist die Situation des Träumers schlecht. Er ist dann lediglich Betrachter eines Geschehens oder eines Bildes, an dem er keine Teilhabe mehr hat. Er hat dann auch keine Teilhabe mehr am Leben.

Beispiele zum besseren Verständnis:

1. Traum einer Frau:
Ausgangslage: „Ich träumte, ich sei in einer Gruppe von mir gut bekannten Menschen.“
In dem Traum geht es also um die gesellschaftliche Situation der Träumerin.
Entwicklung: „Sie waren kurz davor, die Todesstrafe durch den Elektrischen Stuhl zu bekommen. Ich weinte die ganze Zeit und versuchte, das zu verhindern. Im Traum versöhnte ich mich auch mit meiner ehemals besten Freundin.“
Die ehemalige Freundin wird im weiteren Gespräch als Manipulantin und Lästerin bezeichnet. Geschaffen hat den Elektrischen Stuhl die Phantasie der Träumerin, wer denn sonst. Den Verlust ihrer Bekannten und Freunde würde die Träumerin aber nur schwer verkraften, auch wenn sie als Lästermaul und Manipulantin (das ist sie, deswegen wird eine Freundin geträumt, die auch diese Eigenschaften hat) damit rechnen muss. Wenn sie im Traume zur Versöhnung mit der bösen Freundin fähig ist, hat sie einen großen Schritt in die Richtung getan, diese negativen Eigenschaften auch an sich zu erkennen.
Ergebnis: „Aber es waren auch andere Menschen dabei, die ich sehr liebte, und ich war völlig verzweifelt.“
Da spielt eine Frau eine heilige Samariterin, indem sie die Verurteilten wieder zu retten versucht, obwohl sie eine Heiden-Wut* auf ihre Mitmenschen hat und für ihre Fasthinrichtung sogar den besonders sadistischen Elektrischen Stuhl wählt. Das Umfeld, das dabei zusammenbricht, läßt sie verzweifeln.

2. Traum eines Mannes:
Ausgangslage: "Ich gehe in eine Höhle, in welcher sich lauter Frauen an Tischen versammelt haben.“
Der Traum behandelt die Persönlichkeit des Träumers in Verbindung mit seiner Weiblichkeit. Die Höhle läßt auf seine Introvertiertheit schließen und auf eine Regression in den Urzustand mit der Parallele zum Uterus. (s. einzelne Traumsymbole)
Entwicklung: „Dieses Bild ist von einer eigenartigen Atmosphäre überlagert, in der ich mich unwohl fühle. Ich weiß, die Frauen sind nicht echt. Wir, ein unbekannter Begleiter und ich, unterhalten uns mit ihnen.“
Dieser Rückzug in den Untergrund wird wohl notwendig sein, damit der Träumer seiner weiblichen Seite (s. Gegengeschlecht S. 35), der Gefühlswelt, begegnen kann, die ihm aber noch nicht geheuer ist und deren Zugang ihm noch fehlt, wie er es selbst bemerkt, deswegen sind die Frauen unecht. In dieser Uterus-Atmosphäre fühlt sich der Träumer nicht wohl, das spricht für eine gesunde Selbständigkeit.
Ergebnis: „Währendessen wandelt sich das Bild der Frauen immer mehr in das Unechte."
Die Frauen werden immer unechter, weil der nach außen getragene Persönlichkeitsanteil, also seine erworbene gesellschaftliche Rolle, seine emotionale Entwicklung verhindert. Deswegen hat er in Begleitung des unbekannten, gleichgeschlechtlichen, Mannes ein Gespräch mit den Frauen, das immer frustrierender wird. Der Träumer muß sich darüber bewußt werden, welche Haltung seine Gefühlswelt behindert. Leider ist ihm das noch vollkommen fremd, denn er ist noch nicht so weit, um diesen unbekannten Mann zu erkennen, den er auch verkörpert.

Nicht in jedem Traum müssen sich alle aufgeführten Strukturen deutlich zu erkennen geben. Der Traum kann sich auch auf die Ausgangslage beschränken, wenn es erst einmal darum geht, ein Problem zu erkennen. Es gibt auch Träume, die bestehen nur aus einem fertigen Bild und dauern nur einen Augenblick. Erscheinen alle drei Phasen in einem Traum, dann immer in einer sinnvollen Reihenfolge. Auf Grund dieser Reihenfolge besteht die Möglichkeit, Prognosen aus der Interpretation abzuleiten, betreffend der aktuellen Lebenssituation. Denn der nicht bewältigte Konflikt im Traum wird sich dann auch mit der daraus resultierenden Problematik fortsetzen.
Einen sehr langen Traum teilen wir in seine wiederkehrenden Abschnitte ein. Bei sehr langen Träumen wiederholen sich Aus-gangslage, Entwicklung und Resultat. Der ganze Traum zeigt uns dann das gleiche Problem mit jedem Abschnitt von neuem, nur mit einer anderen Betrachtungsweise.
Etwas anders liegt der Fall, wenn das Bedürfnis besteht, zwei scheinbar unzusammenhängende Träume, die innerhalb einer Nacht geträumt wurden, aufeinanderfolgend zu erzählen. Hier zeigt der erste Traum den Ursprung des Konflikts, während im zweiten seine aktuelle Folge behandelt wird.

Haben wir uns die oberen drei Punkte vergegenwärtigt, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Verhalten des Träumers (Das Ich-Verhalten im Traum). Dabei betrachten wir zwei Gesichtspunkte:

1. Ist der Träumer aktiv oder passiv im Traum beteiligt?
Das Ich-Verhalten zeigt an, wie der Träumer mit seinem Leben verfährt.

Aktives Handeln im Traum weist auf wissentliche Einflußnahme am Leben hin.
Passives Erleben, also wenn andere Personen die Handlung übernehmen, weist auf die geringe Einflußnahme auf die eigene Situation hin. Man läßt leben, anstelle selbst zu leben. Reagiert der Träumer passiv auf die Ereignisse im Traum, so nimmt er auch im Wachen sein Schicksal passiv in Kauf. Emotionsstau und Über-reaktionen sind die Gefahr.

2. Geht der Träumer auf das Geschehen zu, oder entzieht er sich dem Traumereignis?
Hingehen bedeutet, sich zu konfrontieren. Weggehen heißt aus dem Wege gehen oder etwas zu vernachlässigen.
Dagegen gehen, sich erwehren, bedeutet, daß man etwas (noch) nicht akzeptieren oder erkennen will. Dem Träumer drängt sich in diesem Fall etwas auf, dem er sich mit Gewalt zur Wehr setzt, oder er wird von etwas verfolgt, das er nicht abschütteln kann.

Es sei wiederholt darauf hingewiesen: Das Ich, das den Traum erlebt, unterscheidet sich nicht vom Ich im Wachen. Es bleibt konstant. Das ist ein ganz wichtiger Punkt in der Traumdeutung, weshalb ich in meinem Buch immer wieder mal daran erinnere. Nur die handelnden Personen, Tiere und Gegenstände sind symbolisch zu betrachten. Das Ich im Traum reagiert so auf die Symbole, als seien sie gedeutet. Das ist folgendermaßen zu verstehen: Begeht der Träumer im Traum z.B. einen Mord, so ist das Ich auch im Wachen dazu bereit, sich mit aller Härte zu verteidigen. Das ist allerdings nur als Reaktion auf die anstehende Konfrontation zu deuten. Der Träumer würde deswegen keinen Mord im Wachleben begehen, es sei denn, solche Träume setzen sich in gewisser Regelmäßigkeit an objektiv zu erkennenden Personen fort, denn dann hat der Gemordete keine symbolische Funktion. Bei einer unbekannten Person verweigert der Träumer mit aller Härte die Anerkennung der Eigenschaft der ermordeten Traumperson, die sein Problem symbolisiert; also bringt er sie um.

Moralische Bedenken entstehen im Traum, wenn das handelnde Ich gegen seine Überzeugung verstößt. Auch im Traum haben wir eine moralische Überzeugung, die grundlegend Richtung weist. Entstehen moralische Bedenken erst nach dem Erwachen, dann wirkt der Traum noch sehr lebendig in das Wachbewusstsein* mit hinein. Es ist unsere erworbene Moral, die uns gesellschaftsfähig macht. Ohne unsere Mitmenschen sind wir so unmoralisch wie die Natur.

Wollen wir den Traum in Verbindung zum wachen Leben bringen, also wollen wir wissen, wo sich die aufgeführte Traumstruktur im Wachen wiederfindet, beantworten wir folgende Fragen, deren Antworten wir vergleichend auf das aktuelle Leben beziehen:
- Was bewirkt das Traum-Ich?
Der Einfluß, den das Ich auf den Traum hat, verweist auf das eigene Wirken im Wachen.
- Was ist im Traum der Einfluss der anderen, der auch der des Träumers im Wachen sein könnte?
Persönlichkeitsanteile, die nicht als Eigen betrachtet werden, haben einen unkontrollierten Einfluß auf das Leben, oder können nur dann genutzt werden, wenn sie integriert werden.
- Handeln die Träume überwiegend von bekannten oder un-bekannten Personen?
Bei bekannten Personen hat der Träumer mehr Zugang zu seinen Persönlichkeitsanteilen. Bei solchen Träumen kann man z.B. in der Spiegelung verweilen. Bei unbekannten Personen sind einem die bestimmenden Persönlichkeitsanteile fremd.

- Wer gibt eine Hilfestellung oder was behindert den positiven Traumschluß?
Auf wen oder was könnte das im realen Leben übertragen werden? Dabei muß auch festgestellt werden, was sich der Träumer aneignen sollte.
- Wie ist die soziale Situation im Traum?
Wo verstoßen wir mit unserer Verhaltens- oder Lebensweise im Wachen gegen die soziale Norm?
- Wie realitätsnah gestaltet sich die Handlung?
Die Realitätsnähe ist einzuschätzen, um zu sehen, wie realitätsnah oder -fern unser Traum und folglich auch unsere wachen Gedanken sich gestalten. Bestehen abstruse Handlungen, handelt der Träumer auch real nicht motiviert und intentioniert*. Unverständliches Handeln entsteht aus Reaktionszwang ohne Ziel (sogenannter Aktionismus). Ist der Ablauf konfus, fehlt der Über- und Durchblick. In wirren Abläufen ist das Ich in den Ablauf zu sehr eingebunden und verliert damit die nötige Übersicht.
- Ist der Träumer alleine im Traumgeschehen, oder erleben andere Personen das gleiche mit?
Sind mehrere Menschen vom Geschehen betroffen, so stehe der Träumer mit seinem zu bewältigenden Problem nicht alleine, es handelt sich somit um ein kollektives Problem, das ein jeder zu bewältigen hat.
- Handelt der Traum in der Öffentlichkeit oder im privaten Bereich?
In der Öffentlichkeit nehmen auch die anderen davon Notiz, in den eigenen vier Wänden bin ich aber der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
- Ändert sich etwas im Traum passiv oder durch aktives Zutun? Eine Veränderung kann z.B. symbolisch durch Sterben oder Töten eintreten. Damit wird uns angezeigt, was sich in meinem Leben von selbst verändert oder was die Ursache oder die zu erwartende Folge meines Handelns oder meiner unbewussten* Persönlichkeitsanteile ist.
- Erhalte ich Mitteilungen von anderen?
Welchen Inhalt besitzt die Information, handelt es sich um eine Warnung oder einen Hinweis, den ich befolgen sollte?


- Bestehen Blockaden im Traum, oder kann etwas nicht erreicht werden?
Werden im Wachen Wünsche abgewiesen, so geschieht dies aus einer Hemmung heraus, die unser Weiterkommen erschwert. Solche gehemmten Situationen zeigen sich im Traum im Verpassen von Zügen, irgendwo nicht mitkommen oder zumindest nur erschwert. Im realen Leben äußert sich das in Hemmungen des aktiven Zu-greifens, darin, sich nicht frei bewegen können oder bestimmte Möglichkeiten zu versäumen, weil z.B. der Mut dazu fehlt.
- Haben wir die Möglichkeit, im Traum bestehende Probleme zu bewältigen?
Am deutlichsten ist der Traum zu beurteilen, wenn ein Ereignis vorausgegangen ist oder momentan besteht. Aus dem Traum ist dann zu entnehmen, wie der Träumer aus der Situation hervorgehen könnte oder wie er sich auf die Situation vorbereiten müßte und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.
Bei einem schlechten Traumausgang ist immer das angestrebte Ziel zu überdenken.
- Eine wichtige abschließende Frage ist: Was ist die Absicht oder der Wunsch des Träumers im Traum?
Hier müssen wir nach Parallelen suchen, die auch das Wachleben betreffen.

Haben wir mehrere aufeinanderfolgende Träume (über Tage) zum Vergleich, suchen wir nach sich wiederholenden Reaktionen, die der Träumer im realen Leben nicht vollziehen würde, oder wir bemerken geträumte Reaktionen, die im krassen Widerspruch zur Lebens-einstellung des Träumers stehen. Haben wir die Gleichartigkeiten aus mehreren Träumen herausgestellt, so stoßen wir auf den Sachverhalt, den es gilt, zu deuten.

Traumdeutung über die Assoziation

Was ist eine Assoziation?
Eine Assoziation ist eine bewusste oder unbewusste Verknüpfung von Gedanken. Beim Betrachten eines bestimmten Bildes oder einer Gegebenheit wird eine andere Vorstellung in unser Bewußtsein hervorgerufen.
Manche Traumbilder, die wir auf uns einwirken lassen, rufen Erinnerungen, Vorstellungen oder Gefühle in uns wach, die nicht unbedingt mit dem Geschauten im Zusammenhang stehen müssen.

Für was benötigen wir die Assoziation?
Die Assoziation wird dazu benutzt, uns zu zeigen, um welches Problem es sich im einzelnen handelt. Wir versuchen damit zu klären, welche Situation nicht real verarbeitet wird und wo unsere falsche Einstellung den Konflikt fördert. Die Assoziation ist dort erfolgversprechend, wo durch das Traumbild die ausgelösten Gedanken und Gefühle, wie Erinnerungen, Einstellungen usw. mit unserer derzeitigen Situation in Beziehung gebracht werden können. Je umfangreicher sich der Erlebniszusammenhang gestaltet, um so besser können wir den Traum deuten.

Worauf begründet sich die Assoziation?
Die Assoziation ist durch Erfahrungen begründet.
Ein einfaches reales Beispiel: Wir betrachten ein Bild einer uns nahe-stehenden Person. Ein Bild löst Gefühle aus. Die gefühlsauslösende Problematik bleibt sich fast gleich, ob bei der Bildbetrachtung oder bei der Konfrontation mit der Person im Traum oder im Wachen. Wir können das Bild soweit verändern, daß die abgebildete Person nur noch schemenhaft wirkt. Aber auch hier verändert sich nicht das gefühlsauslösende Moment. Für Personen, die keine Beziehung zu der abgebildeten Person haben, wird mit diesem Schema kein Zusammenhang hergestellt. Das heißt, das Bild wirkt als Attrappe, indem die darauf sensiblen entsprechend reagieren, ohne mit der Realität selbst konfrontiert zu sein. Genau so gut kann es sich aber auch um einen Gegenstand handeln, der eine Beziehung zu der Person herstellen läßt.
Auf der gleichen Basis fundierend, nur nicht so augenfällig, das folgende Beispiel: Sie lesen einen Text, betrachten ein Bild, oder ihr Blick wandert über eine Gegebenheit. Plötzlich werden Ihre Gedanken in eine bestimmte Richtung belebt. Diese Gedanken scheinen mit dem Wahrgenommenen in keiner Beziehung zu stehen, und dennoch besteht eine Verbindung dazu. So, wie die Gedanken auftauchen, können sie auch wieder untertauchen. Versuchen wir die verlorengegangenen Gedanken wieder aufzugreifen, können sie trotz größtem Bemühen nicht mehr auffindbar sein. Kommen wir aber auf die Gedanken auslösende Situation zurück, erscheinen die verloren geglaubten Gedanken von neuem. Das heißt, der gelesene Text oder das aufgenommene Bild, rufen in uns etwas wach, dessen Beziehung zu der gedankenauslösenden Situation nicht immer klar zu erkennen ist. Das erklärt auch, warum die meisten Träume objektiv betrachtet eine so unverständliche Wirkung auf uns haben. Deswegen ist es auch äußerst schwer, ein erzählt bekommenes Traumbild mit gleichen Augen zu betrachten. Fast die gesamte Traumliteratur bildet sich das Gegenteil ein und maßt es sich an, die Traumbilder be-urteilen zu können.
Die Assoziation benutzen wir beim Traum, um in uns solche ver-borgenen Gedanken anzuregen und um sie dann mit dem Wach-leben zu vergleichen.
Ein weiteres Gedanken auslösendes Phänomen ist das Zurück-erinnern an einen längst vergangenen Traum bei der Reflexion eines aktuellen. Beide Träume sind hier in direktem Zusammenhang zu bringen. Die Rückerinnerung zeigt, daß wir die Welt in diesem Bereich, der beide Träume betrifft, noch nicht bewußt erleben.

Vorgehen bei der Assoziation
Bei einzelnen Träumen, das heißt, bei Träumen ohne wiederkehrende Motive, soll die Befragung bzw. Reflexion am besten gleich nach dem Erwachen folgen, zumindest am gleichen Tag. Tage später kann unter Umständen die Situation und die damit verursachenden Traum-bedingungen nicht mehr gegeben sein und folglich nicht mehr erinnert werden. Anders verhält es sich bei Wiederholungsträumen, hier besteht die Aktualität über längere Zeit hinfort.
Bei der Assoziation zerlegen wir den Traum in seine einzelnen Teile. Gegenstände, Motive und Umstände werden herausgegriffen, wie Straße, Baum, Herr Müller, Auto, eilig, usw. Suchen Sie aber nur die für Sie bedeutenden Bilder heraus, damit Sie sich nicht zu sehr verstricken.
Handelt der Traum z.B. von einem Haus mit verschlossenen Türen, so entnehmen wir daraus die Reizwörter: Tür, verschlossen und Haus. Halten wir uns das Reizwort Tür vor Augen, so nehmen wir das erste uns in den Sinn kommende Reaktionswort, z.B. Eingang, verbunden mit Hineinkommen oder regulärer Weg, usw.
Es ist wichtig, daß man alles beachtet, was einem dabei durch den Kopf geht und nicht etwa dazu neigt, etwas zu unterdrücken, weil es einem unwichtig oder unsinnig erscheinen mag. Erfährt das Traumbild eine nicht Sinn gebende Verdichtung, so müssen beide getrennt voneinander aufgeführt werden, z.B. Auto auf Füßen: in Auto und in Füße. Hinterher sucht man die Gemeinsamkeit der getrennten Einfälle.
Bei einer Assoziationsbefragung müssen die Antworten frei und spontan kommen. Sie dürfen nicht Ergebnis des Überlegens und Nachdenkens sein. Wenn die Antworten lediglich Begriffs-erweiterungen sind, z.B.: Tür – Türklinke, oder Radio - Radiosender, liegt in Wirklichkeit eine Verweigerung zur Assoziation vor.

Wenn der Träumer dazu tendiert, seine Assoziationen der Traumvorstellung entsprechend auszulegen, also unehrlich seine Wunsch-interpretation durchzusetzen versucht, ist es ratsam, die einzelnen Reizwörter zu durchmischen, damit keine Abfolge zum Traum hergestellt wird. Damit begegnen wir dem Selbstbetrug und dem schönen Schein, den er sich geben will und fördern stattdessen das mühelose Auftauchen unangenehmer und verdrängter Trauminhalte. Der Träumer versucht gerne, seine Deutung in bestimmte Bahnen zu lenken und hat die Tendenz, eine bewußte Kontrolle über seine Einfälle auszuüben. Ein Verdrängungsmechanismus, der uns nichts nützt.
Die gesammelten assoziativen Einfälle stellen wir den entsprechenden Reizwörtern gegenüber, ohne vorweg zu prüfen, was sie enthalten könnten. Wir kümmern uns auch nicht darum, inwieweit sie vom eigentlichen Traumgeschehen abweichen. Haben wir alle assoziativen Einfälle zusammengetragen, ordnen wir sie den aus dem Traum entnommenen Reizwörtern zu. Jetzt besitzen wir eine Abhandlung des Traums, installiert mit den eigenen Vorstellungen, die wie eine Entschlüsselung zu betrachten sind. Diese Übersetzung stellen wir jetzt unserem Alltagsleben gegenüber. Jetzt realisieren wir Vor-stellungen und Erlebnisse, die in einen Zusammenhang mit unserem momentanen Leben zu bringen sind. Die Einfälle müssen, wenn nötig, nachvollziehbar einer Änderung unterzogen werden, also vielleicht anders interpretiert, falls sich daraus eine neue Bestätigung ergibt. Ein Zusammenhang zwischen Wachleben und Traum muß aber immer herzustellen sein. So ist auch die Rückbesinnung zu den Traumbildern wichtig. Dabei stellen wir uns die Frage: Gibt sich das, was wir besprechen, auch tatsächlich so im Traume zu erkennen? Es macht also keinen Sinn, Erklärungen abzugeben, die keine Parallelen zum Traum aufweisen.
Hatten wir zu bestimmten Reizwörtern keine Einfälle, oder kann zu diesen kein direkter Bezug hergestellt werden, so bedienen wir uns der Symbolik.
Das Symbol ist kollektiver Natur innerhalb der gleichen Kultur und weist über sich selbst hinaus. Es ist in seiner Gesamtheit nicht zu erfassen, unsere Erklärung bleibt daher immer beschränkt und subjektiv. Wir müssen aber unterscheiden zwischen Symbol und Motiv. Die Bedeutung des Symbols ist immer beeinflusst und gefärbt vom Motiv, dem persönlichen Beweggrund. Durch das Beisteuern einer Symboldeutung, im Vergleich mit der eigenen Assoziation läßt sich unter Umständen ein besserer Bezug zu unserem Leben herstellen.

Ist der Träumer weiterhin nicht in der Lage, eine Verknüpfung mit seinem Leben herzustellen, gehen wir nicht weiter darauf ein.
Es wäre töricht, den Traum in einem schnellen Urteil erfassen zu wollen, denn ein schnelles Urteil verbaut die Möglichkeit, den Traumsinn zu erkennen. Bei einer schnellen Deutung besteht auch die Gefahr, den Traum nach eigenen Wünschen auszulegen.

Möglichkeiten der Beantwortung
Bei der Assoziation finden wir drei Möglichkeiten der Beantwortung.
1. Das Reizwort wird mit einem ähnlichen Wort beantwortet.
Bei einer Ähnlichkeit wird z.B. warm mit kalt, oder Holz mit Hölzer beantwortet: Hier verweigert der Träumer die Auseinandersetzung mit seinen Traummotiven. (s. weiter unten: Hinweise einer Ver-drängung)
2. Das Reizwort wird mit etwas anderem in Verbindung gebracht.
Z.B. Rose mit Liebhaber, Kirche mit Besinnung. Auch kann von Tätigkeiten auf Gegenstände und umgekehrt, von Gegenständen auf Tätigkeiten geschlossen werden. Unsere Phantasie kann dabei phantastische Sprünge vollbringen, wie Krabbenfischer mit Weihnachten.
3. Das Reizwort stimuliert bestimmte Gefühlsmomente oder erinnert an Erfahrungen aus früherer Zeit. So kann ein einzelner Gegenstand oder eine Tätigkeit eine Fülle von bereits erfahrenen Informationen hinter sich herziehen.
Die in Erinnerung gebrachten Erfahrungen vergleichen wir mit unserem aktuellen Erleben, in Verbindung mit dem Ablauf im Traum.

Tod und Sterben, Zeichen der Wandlung

Sterben und geboren werden, was für zwei große Gegensätze! Aber das eine ist ohne das andere nicht möglich. Deswegen sind Träume vom Tode sowie von der Geburt Zeichen einer Wandlung. Das Alte muß sterben, damit das Neue entstehen kann. Das Sterben bereitet uns Angst*, weil wir das Neue noch nicht kennen. Die Angst wird hervorgerufen durch das Aufgeben des Alten, so wie gleichzeitig die Angst vor dem unbekannten Neuen. Um sich einer solchen Wandlung zu unterziehen, bedarf es des Muts.
Zentriert erscheinen solche Träume vor allem während der Pubertät und zum Beginn der zweiten Lebenshälfte. Werden diese Krisen nicht überstanden, bleiben wir in unserer Entwicklung stehen. Unser Verhalten entspricht dann nicht mehr unserem realen Alter. Gerne sprechen wir dann von der Ewigen Jugend, dabei handelt es sich lediglich um eine Stagnation der Entwicklung. Verlieren solche Menschen den Anschluß zur jüngeren als auch zur gleichaltrigen Generation, entstehen die Ängste des Zurückgebliebenen. Im Traum fordert dann der Tod eine Veränderung der bisherigen Einstellung und Bewußtseinslage.
Der leibliche Tod im Traum symbolisiert den innerseelischen Stillstand, den es zu überwinden gilt. Dieser Zustand muß und kann überwunden werden, da es sich nicht um einen echten Tod handelt. Am Punkt des Todes entsteht ein neues Leben. Der Tod sprengt die Fesseln auferlegter Regeln und überholter Wahrheiten des ein-geschränkten Menschen. Er ist Begleiter des falschen oder nicht mehr angebrachten Weges. Mit diesem Traum wird das Bestehen der Problematik angezeigt - aber nicht das Ende. Der Tod fordert das Fallenlassen von Vorstellungen, die das Leben immer noch ver-hindern. Solche Träume wollen uns auffordern, einen rechten Lebensweg zu finden.
Träume vom Tode stehen immer am Ende einer Entwicklungsstufe. Während das Kind den Anfang darstellt. Weitere Wandlungsträume handeln von Schwangerschaft oder Geburt, wenn etwas Neues entsteht. Bei einem Bedarf nach Wandlung, oder wenn noch etwas zu vollziehen ist, sind es Träume von Tunneln, Erdspalten, Brücken, die uns schwerfallen, zu überwinden.
Ziehen wir uns aus der realen Welt zurück und suchen wir die verantwortungslose Geborgenheit, so träumen wir von Grüften, Höhlen oder dem Inzest.
Beim Tod von Bekannten soll an das Aufgeben eigener Vorstellungen gedacht werden, die sich auch in diesem Sterbenden widerspiegeln. Beim Tod naher Angehöriger kann es sich auch um ein Wunschdenken handeln, wenn sich der Traum sehr realistisch zeigt. Die Frage, auch wenn sie uns schwerfällt, sollte lauten, welche Vorteile brächte der Tod des Bekannten oder Verwandten?
Zum Beispiel träumte eine Frau, ihr einziges Kind sei ertrunken.
Im Wachleben stellt das Kind das Bindeglied einer unbefriedigten Ehe dar. Nach dessen Tod hätte die Frau den Mut, die Ehe zu lösen. Die Veranlassung zu diesem Traum zeigt ein hohes Potential an unterdrückter Aggression. Dabei steht nicht der reale Wunsch im Vordergrund; das Kind solle sterben, sondern der Tod des Kindes wird abstrakt und fiktiv in Kauf genommen. Kinder sind das erste Opfer; in der Tierwelt, wenn ein neues Alpha-Männchen den Harem übernimmt, bei archaischen Ritualen oder wenn sich Familien mit primitiver Geisteshaltung neu formieren.

Das Ankündigen des leiblichen Todes in Träumen bei reifen Menschen kündigt sich nicht durch das eigene Ableben im Traume an. Den Tod ankündigende Träume zeigen uns auf einer großen Reise, z.B. beim Übersetzen auf die andere Seite eines Flusses, wo man auf uns wartet und wir in Empfang genommen werden, von Heiligen, bedeutenden oder uns nahestehenden Personen, die bereits verstorben sind. Oder beim Überwinden schwerer Hindernisse. All diese Träume hinterlassen einen dabei noch nie erreichten Eindruck. Sie sind die Krönung des jemals erlebten, und deshalb niemals Angst einflößend. Menschen, die so etwas träumen, sind sich ihres menschlichen Ablebens durchaus bewußt. Leider werden solche Hinweise Sterbender nicht ernst genommen und von den Angehörigen mißverstanden oder verdrängt, dabei berauben sie sich wichtiger Inhalte ihres eigenen Lebens.
Nicht auf das Geschwätz der Leute soll aber eingegangen werden, die ihren Tod, meist permanent, als Mittel zum Zweck gebrauchen, sondern auf die, die bereits eine solche Erfahrung im Traum gemacht haben.

Abschied (dritte Strophe)

Allein, wozu das peinliche Gegrübel?
Was sichtbar bleibt, ist immerhin nicht übel.
Nun kommt die Nacht. Ich bin bereits am Ziele.
Ganz nahe hör’ ich schon die Lethe fließen.
Und sieh! Am Ufer stehen ihrer viele,
Mich, der ich scheide, freundlich zu begrüßen.
Nicht allen kann ich sagen: Das tut gut!
Der Fährmann ruft. Ich schwenke nur den Hut.

(Wilhelm Busch,
kurz vor seinem Tode)

Symbole

Löwe: Er ist der König der Tiere, also Sinnbild des majestätischen Machtanspruchs. Es sind unsere Minderwertigkeiten, die er uns spüren läßt. Er tritt uns in Erscheinung, wenn der Traum von unserer Selbstbehauptung handelt.
Bei der Flucht vor ihm ist der Wille zur Selbstbehauptung von Angst geprägt. Bei heranwachsenden Jugendlichen kommt es oft zu solchen Träumen.
Sind wir ihm freundlich zugeneigt, unterschätzen wir die Gefahr, die von ihm ausgeht. Wir wiegen uns in Selbstüberschätzung. Allen gefährlichen Tieren muß man mit Respekt begegnen.

Untreue - Fremdgehen im Traum:
Träume von Untreue berühren in der Regel den eigenen partnerschaftlichen Bereich. Gehen Sie selber fremd, dann zeigt der Traum Ihre unbefriedigte Beziehung an. Der Traumpartner kompensiert das Sehnen, zu dessen Erfüllung der Träumer oder die aktuelle Situation wenig beiträgt.
Geht der Partner fremd im Traum, wurden vielleicht eindeutige Signale bei ihm übersehen oder verdrängt, oder Sie sollten einfach wieder mehr in Ihre Partnerschaft investieren oder etwas selbstbewusster auftreten.
Auch ein Wunschtraum kann sich dahinter verbergen, wenn man vom Partner im Traum betrogen wird. Um das eigene Gewissen zu beruhigen und um sich eine moralische Rechtfertigung zu verschaffen, wird der Partner im Traum schon einmal vorgeschickt. Daraus folgt dann: „Wie Du mir, so ich Dir“.
Menschen gehen in der Regel nur dort fremd, wo es darum geht, zwischenmenschliche Defizite auszugleichen.
Inwiefern finden Sie momentan in Ihrer Beziehung keine Erfüllung - oder Ihr Partner? Diese Fragen sollten Sie sich bei solchen Träumen immer stellen und nach einer befriedigenden Lösung suchen.

Schlange: Sie erscheint im Traum am Anfang einer Entwicklungsstufe.
Sie hat Eva überredet, die Entwicklung nahm ihren Lauf.
Sie ist erdgebunden und als wechselwarmes Tier nur bei entsprechender Klimalage bewegungsfähig. Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, müssen also immer die notwendigen Voraussetzungen vorhanden sein. Wie bei allen Kaltblütern besteht keine emotionale Verbindung zur Außenwelt. Sie hat Beziehung zu psychischen Bewegungen oder Erlebnissen, die aus dem Unbewußten auftauchen. Wo sie erscheint, weicht das Bewußtsein von der Instinktgrundlage ab. Eine neue Entwicklung, die wir noch nicht einordnen können, bahnt sich an.
Im Negativen steht sie für Falschheit, Schwäche und Unbewußtheit. Sie verleitet zur Unvernunft und zum Überschreiten instinktiver Hemmungen.
Steht sie für Unbewußtheit, also häufen sich solche Schlangen-träume, die ohne Bezug zum Alltag sind, besteht eine große Gefahr für Suggestionen von außen. Je größer die Abspaltung des Bewußtseins von der Instinktgrundlage, um so schlechter ist es mit der Kritikfähigkeit und dem autarken Denken bestellt. Für Sekten z.B. sind sie prädestiniert.
Die Kaltblütigkeit der Schlange hat inhumane Inhalte. Diese sind das Außermenschliche im Menschen, weshalb der Schlange gegenüber eine Urangst besteht.
Sie versucht, die Schattenseite des Menschen bewußt zu machen, zum Erlangen einer geistigen Reife und steht damit sinnbildlich auch als Hüterin eines Schatzes, den der Mensch in sich birgt. Beißt sie uns, erwartet sie mehr Berücksichtigung.
Häutet sich die Schlange, entspricht dies einer Wiedergeburt. Ein Symbol der Wandlung und Erneuerung.

Schuhe:
In sie wächst man hinein. Kriterien sind die richtige Größe,
die Formschönheit und der entsprechende Gebrauchscharakter. Die persönliche Befindlichkeit mit Bezug zur gesellschaftlichen Situation wird mit Schuhen ausgedrückt. Sie können zu groß oder zu klein ausfallen und bestimmen entsprechend der Form die eigenen Bewegungen. Die Schuhe wollen uns hintragen zu der zu uns passenden Umgebung oder zum entsprechenden Ereignis.
Der gesellschaftliche Anschluß ist mit fehlendem Schuhwerk behindert und mit schlechtem fehlt er gänzlich.
Unpassende Schuhe lassen uns deplatziert erscheinen. Erfolgreicher kann ich sein, wenn ich Gesellschaft und Umgebung achte. Es ist die Aufforderung zur besseren Lebensführung.

Spinne: Sie hat Beziehung zu unserem Nervensystem. Sie signalisiert unbewusste Ängste, die aus ihrer Eigenschaft abzuleiten sind. Dazu gehört die Ohnmacht, eingefangen, umwickelt und ausgesaugt zu werden. Dies entspricht auch menschlichen Eigenschaften, denen wir, und insbesondere Kinder, ausgeliefert sind. Aber vielleicht umwickeln wir uns auch selbst, mit einem irrationalen Verpflichtungs- und Abhängigkeitsgefühl.

Stadt: Steht für das Selbst, das wir aufgebaut haben, in seiner psychischen Ganzheit. In der Stadt erkennen wir uns selber in unserer Gänze wieder. Eine zerstörte Stadt geht mit dem Einsturz der bisherigen Lebenshaltung einher. Verirren wir uns in den Straßen und in deren Häuser, besteht ein Orientierungsverlust.
Eine Stadt haben wir nie alleine errichtet, wir wurden hinein-geboren und andere Menschen haben daran mitgebaut. Die Verantwortung hat man nicht selbst alleine.

Sterben im Traum: Sterben Tiere, Menschen oder Pflanzen, sterben deren Eigenschaften, die man davor noch besaß. Sterben wir selbst im Traum, dann s. Kapitel "Tod und Sterben, Zeichen der Wandlung"

Tod: Mit dem Tode gehen alte Einstellungen und Bindungen verloren, und nur so wird es für den Träumer möglich sein, dem Leben eine neue Richtung zu geben. Träume, in denen der Träumer selbst stirbt, gehen immer einem seelischen Stillstand voraus, der überwunden werden muß und vom Träumer auch überwunden werden kann. Es ist die Fixiertheit an veraltete Regeln und das Klammern an überholte Wahrheiten, was zur seelischen Starre führt, aus der uns nur noch der Tod zu erlösen vermag.
Zum Zeitpunkt des Traumes wurde der Tod offensichtlich, aber unser Begleiter war er bereits, als der Weg beschritten wurde. Erst wenn der Tod ins Bewußtsein rückt, können Fixierungen fallengelassen werden, die das Leben bisher verhinderten. Mit dem Tod wird man sozusagen in die Welt der Tatsachen gerückt. Wacht der Träumer auf, reagiert er mit Angst. Die Angst, die gegenüber dem Tode besteht, ist die Angst vor dem Neuen, auf das man sich jetzt einlassen muß.
Stirbt der Träumer an einem namenlosen Ort, steht das Ich im Einfluß unbewußt kollektiver Elemente, was auf eine seelische Störung hinweist.
Stirbt eine bekannte oder unbekannte Person im Traum, wird ihre Eigenschaft aufgegeben, zur Lösung bestehender Probleme.


Traumsymbol Haare: Sie stehen für Vitalität, Lebenskraft und Erotik. Bei Frauen sind sie Symbol der Weiblichkeit und ihres Eros. Bei Haarausfall mangelt es an Lebenskraft, oder es ist die Existenz bedroht. Der Träumer hat Lebensangst. Bei Wildwuchs wenden wir uns von der Gesellschaft ab oder besitzen eine zu geringe Selbstachtung.

Ungeheuer: Meistens genügt es im Traum, dem Ungeheuer in die Augen zu blicken, um es friedlich zu stimmen. Das trifft auch auf wilde Tiere zu, die uns verfolgen und bedrohen. Das sind eigene Triebnaturen, die uns bedrohlich erscheinen. Wenden wir uns ihnen mutig zu, erkennen wir, daß sie gar nicht so böse (schlecht) sind. Sie wollen integriert werden, und das aus gutem Grund, denn sie sind wichtig. Das geht manchmal sogar so weit, daß ein Frosch zum Prinzen geküsst wird.
Ist es eine nahestehende Person, die uns als Ungeheuer erscheint, dann verlangt der Traum die Abnabelung von ihr, weil sie der weiteren Entwicklung im Wege steht. Es ist aber nur das Problem der Stagnation, für die man selbst verant-wortlich ist, weil man sich zu sehr auf sie fixiert. Oft wollen uns solche Träume in Trauerfällen bei solchen Fixierungen helfen.

Zähne in der Traumdeutung: Zahnträume haben etwas mit der Fähigkeit zu tun, sich im Leben zu behaupten und am eigenen Willen festzuhalten. Werden die Zähne schlecht, verliert man seine Attraktivität im anzuerkennenden Bereich. Fallen die Zähne aus (Zahnausfall), bedeutet das einen Verlust an Kraft, Vitalität und an der Fähigkeit, eigene Wünsche durchzusetzen. Solche negativen Zahnträume können auch ein Hinweis auf den natürlichen Alterungsprozess sein, den man zu ignorieren versucht.
Zu beachten ist immer das, was man mit der eigenen Zahnlosigkeit in Zusammenhang bringt.
Ausfallende Milchzähne entsprechen einem Reifungsprozeß.



Anhang:

Suche Personen die telepathisch Träume haben, Personen die gemeinsam den gleichen oder ähnliche Träume haben und Frauen welche von einem unbekannten Traummann träumen.

MarioFassen@web.de
Schreiben Sie in die Betreffzeile bitte "Traum"



http://www.hotel-alsace.de

Wer sich in das Thema Traum und Symbol vertiefen möchte, dem empfehle ich das Buch von C.G. Jung
"Der Mensch und seine Symbole"

Der versuchten Traumdeutung am Schluß, die nicht von Jung stammt, möchte ich nicht zustimmen. Insgesamt finde ich das Buch aber sehr wertvoll.

Marianne Gronemeyer
"Das Leben als letzte Gelegenheit"
Sicherheitsbedürfnis und Zeitknappheit

Ein guter Titel, mit ebenso gutem Inhalt. Ein Buch das Tiefblicken läßt, in ein von Unrast und Konsumzwang geprägtes Leben.
ISBN 3-933584-70-1....... 12,50 Euro

Leider, leider, auch das Befassen mit Träumen steht nicht selten unter diesem Vorzeichen und mittlerweile stehe ich meiner Internetseite zwiespältig gegenüber. Die Suche nach dem Selbst, der Gipfel von Selbstsucht?

Wer den Zusammenhang von Gesund- und Kranksein verstehen möchte, dem empfiehlt sich mein Buch "Das urzeitliche Heilprinzip"

ISBN 978-3-8391-2953-1
Preis: 13,60 Euro 192 Seiten



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