Ein Zeitungsausschnitt dessen genaues Datum nicht mehr auszumachen war. Vermutlich erschien der Artikel gegen Kriegsende 1945. Der Artikel war für einen unbekannten Elsässer so weit von Bedeutung, daß er ihn ausgeschnitten hatte und aufbewahrte. Im Jahr 2004 hat ihn der Wind zu mir in den Garten getragen. Vermutlich wurde in näherer Umgebung eine Aufräumaktion getätigt. |
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Faschisten hat es im Elsass keine gegeben. Man hat sich nach dem Krieg schnell a la fronçais gegeben und spricht heute die Sprache der Geköpften. |
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Vor der Urne hat man allerdings Probleme sich liberal zu geben. Lebenslügen brechen immer wieder durch, und sei es in den nachfolgenden Generationen. Man hat im Elsaß verpaßt was in Deutschland geleistet wurde, sich selbst zu betrachten. Faschismus existiert nicht länderbezogen, sondern schlummert in jedem unbewußten Geist. Wird er genährt, so wundert sich der Mensch, hinterher, zu was er allem im Stande war. Gäbe es noch den Verfasser des Textes, er würde sich weigern ihn sein eigen zu nennen. Und jeder Leser im Elsaß, hatte damals gegen den Artikel protestiert. Das gefährlich an verdrängten Regungen liegt darin, daß man nicht merkt wenn man von ihnen ergriffen wird. |
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Im Elsaß gibt es in der Schule eine Märchenstunde. Da erzählt man, daß die Nazis alle französischen Familiennamen in deutsche Namen umgewandelt haben. Wie lange in Frankreich schon Französisch gesprochen wird, davon wissen die Lehrer nichts. Von der großen Sprachdiktatur in Frankreich genau so wenig. Die letzte ging im Elsaß erst zu Ende. Man hatte sie den Lehren übertragen. Die Elsässer, die keinen Grund hatten sich zu verleugnen, können sich noch schmerzhaft daran erinnern. Lehrer waren schon immer dazu geeignet, das zu bewältigen, wozu man ansonsten eine Armee benötigt. |
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