Um den Kupplungsnehmerzylinder bei oben genanten Model, Opel Movano 2.2, zu
wechseln, benötigt man zwei Stunden. Für diese Arbeit wird in einer
Werkstatt ein Preis zwischen 800 und 1300 € veranschlagt. Das ist ein Stundensatz
zwischen 325 € und 575€. Hinzugerechnet wird in der Regel noch das
Einbauteil mit 150 €. Bei diesem Stundenlohn darf dann man nicht erwarten,
daß zusätzlich eine Gummimanschette mit Glyzerin abgereiben wird
oder man eine mit Flugrost überzogene Schraube mal abbürsten und ölen
könnte!
Nachdem mein Kupplungsnehmer zum dritten mal undicht geworden war, bestand ich
auf mein Beisein in der Werkstatt und konnte feststellen, wie unreflektiert
Menschen ihre Arbeit verrichten.
Ist der Kupplungsnehmer fachgerecht verbaut und durch sein Alter etwas undicht
geworden, reicht es manchmal aus, etwas Glyzerin (ich verwende dazu Melkfett)
in die Entlüftungsschraube am Getriebeeingang zu spritzen. Das Glizerin
setzt sich um die Manschette und dichtet sie ab. Zudem quillt die Dichtung durch
das Glyzerin etwas auf und verzögert damit den weiteren Alterungsverfall.
Ist der Kupplungsnehmer jedoch falsch eingebaut worden, dann ist die anfängliche
Freude mit dem Melkfett nur von kurzer Dauer, weil durch das Fett die Dichtung
am hinteren Gehäusedeckel leicht herausgleitet. Der Kupplungsnehmer selbst
ist nämlich nicht druckdicht, sondern muß erst durch das korrekte
Verschrauben am Getriebe druckdicht gemacht werden.
Um das Getriebe beim Opel Movano vom Motor zu lösen, müssen wir zuerst
den Luftfilter entfernen. Dazu werden die Lüftungsschläuche entfernt
und dann derLuftfilter nach oben herausgezogen..
Jetzt lösen wir die zwei Schrauben vom Kabelbaumhalter links (Fahrtrichtung)
auf dem Getriebe und binden den Kabelstrang etwas nach oden, damit er beim Einbau
nicht stört...
Schaltseilzug auf dem Getriebe oben aushebeln.
Die vier Schrauben oben, die das Getriebe mit dem Motorblock verbinden, entfernen.
Kupplungsschlauch entfernen. Der Schlauch ist mit einer Metallklammer befestigt.
Linkes Vorderrad entfernen..
Radlagerschraube herausdrehen.
Manschette der Antriebswelle am linken Vorderat lösen.
Stoßdämpfer oben lösen und auf die Seite drehen.
Schraube für die Radaufhängung entfernen. Die gesamte Radaufhängung
läßt sich jetzt auf die Seite drehen. Dabei wird die Antriebswelle
herausgezogen.
Manschette rechts am Getriebe vom Radantrieb lösen.
Anlasser abschrauben.
Zwei weitere Schrauben unten, die den Motorblock mit dem Getriebe verbinden,
herausdrehen..
Insgesamt zwei Elektrostecker vom Getriebe abziehen.
Getriebeaufhängung links lösen (1 Schraube). Dabei kippt der Motor
und das Getriebe etwas nach unten. Getriebe unterfangen und versuchen, mit wackelnden
Bewegungen vom Motor abzuziehen. Dazu werden zur Sicherheit zwei Personen benötigt..
Ist das Getriebe gelöst, sieht man den Kupplungsnehmer in der Kupplungsglocke.
Diesen Kupplungsnehmer herausschrauben und danach auf die Aluminiumhülsen
achten. Stehen diese nur etwas hervor (auch unter 0,5 mm), dann war der Kupplungsnehmer
falsch eingebaut.
Auf dem unteren Bildist das etwas übertrieben dargestellt. Die beiden hinteren
Hülsen stehen hervor, die vordere Hülse ist OK.
Die hinteren Schrauben wurden ohne Unterlegscheiben eingedreht. Damit hat
der Kopplungsnehmer keine stabile Fixierung und gleitet über die Schrauben
heraus. Die Schrauben sind minimal breiter als die Abstandshülsen. Dies
begründet den Umstand, daß der Kupplungsnehmer für ein paar
Kilometer dicht bleibt.
Der Kupplungsnehmer ist so konzipiert, daß er nur bei absolut planer Auflage
am Getriebe dicht sein kann. Plastikgehäuse und Metalldeckel liegen exakt
auf einer Ebene.
Wurden keine oder nur an einer Stelle eine Unterlegscheibe verwendet, wie das
bei mir der Fall war, hebt sich der Kupplungsnehmer an und liegt nicht mehr
plan auf dem Kupplungsgehäuse auf. Ein so fixierter Kupplungsnehmer wird
zwangsläufig undicht.
Die Befestigungsschraube ist im Umfang gerade mal so groß wie die Aluminiumhülle,
und damit hat sie ohne Unterlegscheibe keine Befestigungsfunktion.
Weil der Metalldeckel und das Plastikgehäuse genau auf einer Ebene liegen,
habe ich eine Dichtungsscheibe zwischen Kupplungsnehmer und Getriebe gelegt,
damit tolleranzen ausgeglichen werden können. Daß der Deckel mit
der Zeit undicht wird, scheint mir ist ein erwartetes Geschäft..
D ie Dichtung unter dem Deckel ist so knapp bemessen, daß bereits eine
geringe Schrumpfung der Dichtung den Kupplungsnehmer undicht werden läßt..
Nicht die Gummimanschette um den Zylinder wird undicht, sondern die Dichtung
am hinteren Gehäusedeckel.
Probleme mit
der Feststellbremse?
Der Anlasser
dreht nicht mehr.
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