Die Hinweise gelten nur für Ärzte und Heilpraktiker,
mit entsprechender Erfahrung! 11.2024
Alles über Strophanthus und seine Anwendung
Wo gibt es Strophanthin
zu kaufen:
Von der "Maros Arznei GmbH" Erlanger Straße 38 in 90765
Fürth können
Apotheken die Tinktur beziehen und zwar die Pflanzentinktur "Strophanthus
gratus", die ich favorisiere. Hier erhalten Sie auch die Kaktus
Urtinktur. (Cactus grandiflorus)
g-Strophanthin Lösung 0,4% - 1,2 erhalten Sie in der Schloß-Apotheke
Schloßstraße 17 in D-56068 Koblenz.
Strophanthin gibt es auch in Ellwangen in der Apotheker am Markt, von
Jens Boving.
Eine weitere Apotheke ist die Schloss-Apotheke in 88326 Aulendorf, von
Herrn Matthias Stadler
Ohne Rezept eines Arztes erhalten Sie die Strophanthin-Tinktur aus Brasilien.
Dort bietet die Firma Teebrasil
die Strophanthus Urtinktur für 80 € incl. Transportkosten
an. Die Tinktur entspricht in ihrer Konzentration nicht der früheren
aus Frankreich, von daher kann es sein, daß sie etwas höher
dosiert werden muß, wie unten angegeben. Hier handelt es sich
um einen zuverlässigen Lieferanten, dem man vertrauen kann.
Mir wurde mitgeteilt, daß es in Basel/Schweiz, in der Wettstein-Apotheke,
eine D1 Strophanthus Gratus Tinktur geben soll. Danke für den Hinweis.
Hat jemand schlechte Erfahrung mit einer meiner Adressen gesammelt,
so bitte ich um Mitteilung.
In Frankreich ist die Strophanthus-Urtinktur
weiterhin nicht erhältlich . In den Apotheken wird nur noch eine
D4 abgegeben, die sich zur Therapie nicht mehr eignet. Nach Auskunft
der Firma Boiron, soll die Strophanthus-Urtinktur nicht mehr angeboten
werden. Sollte ich etwas anderes in Erfahrung bringen, werde ich es
hier mitteilen.
Oft teilen mir Leser mit, eine rezeptfreie Strophanthustinktur aus der
Apotheke zu besitzen. Hierbei handelt es sich um Homöopathische
Verdünnungen, meist eine D4, die nach meiner Erfahrung vollkommen
wirkungslos ist. Bereits unterhalb einer D1 sind diese Tinkturen für
den Notfall absolut wirkungslos. Die wirksame Tinktur erkennt man an
ihrem deutlich bitteren Geschmack.
D1 bedeutet eine Verdünnung der
Urtinktur 1 : 10
D2 bedeutet eine Verdünnung der Urtinktur 1 : 100
D3 bedeutet eine Verdünnung der Urtinktur 1 : 1000
D4 bedeutet eine Verdünnung der Urtinktur 1 : 10000
D5 ........
Es sollte jetzt jedem verständlich sein, daß diese Verdünnungen
nicht wirksam sein können.
Leider ist die heute genandelte Urtinktur in Wirklichkeit nur noch um
eine D1. Ein Grund, warum ich bei meiner Therapieempfehlung die Tropfenzahl
hochgesetzt habe. Versuchen Sie es auch einmal mit nur einem Tropfen
am Tag. Bei wenigen Menschen reicht das bereits aus, wenn Sie eine deutlich
positive Wirkung spüren.
Kassen-Ärzte die Sie auf Strophanthin
ansprechen können:
12099 Berlin / Tegel - Dr. phil. Rudolf Steinbeck - Tel: 030/7510171
66999 Hinterweidenthal - Dr. Nikolaus Landbeck - Tel: 06396
/ 1880
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Die hier folgenden Punkte müssen
in der Herztherapie mit berücksichtigt werden..
Herzleiden können
ausgelöst oder verstärkt werden durch:
1. Fehlstellung des ersten und zweiten Halswirbels |
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Die Fehlstellung ist gut zu tasten. Auf Druck entstehen unangenehme
Schmerzen am Halswirbel. Durch das Drücken der Halswirbel, kann
unter Umständen die Herzproblematik direkt ausgelöst werden.
Der aufmerksame Patient hat einen Zusammenhang zwischen der jeweiligen
Kopfhaltung und dem Auftreten der Herzbeschwerden bereits festgestellt.
Behandlung: Wir legen den Zeige- und Mittelfinger
über den zu untersuchenden Wirbel. Der Patient wird jetzt aufgefordert,
verschiedene Armbewegungen zu tätigen. Z.B. soll er mit der linken
Hand das rechte Schulterblatt berühren usw. Wir stellen dabei
fest, daß bestimmte Bewegungen eine Korrektur der Halswirbel
bewirken und andere die Fehlstellung fördern oder keinen Einfluß
haben. Bei den auszuführenden Bewegungen ist die Kreativität
des Therapeuten gefordert. Ein paar Beispiele finden sich in meinem
Buch „Das urzeitliche Heilprinzip“.
Die zur Korrektur führenden Bewegungen erhält der Patient
dann als Hausaufgabe. Nachkontrollen sind erforderlich, um die Bewegungsübungen
auf ihre weitere Zweckmäßigkeit hin zu überprüfen.
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2 . Fehlstellung der Brustwirbel im Herzsegment |
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Die Herzbeschwerden, in der Regel scharfe Schmerzen, die in den Rücken
strahlen, lassen nach, werden ausgelöst oder gewinnen an Intensität,
sobald wir den Schmerzpunkt am Wirbel mit dem Daumen stimulieren.
Behandlung: Manchmal schafft bereits ein Türreck
Abhilfe, wenn der Patient sich täglich daran baumeln läßt.
Einen positiven Einfluß auf die gesamte Wirbelsäule hat
das Klettern. Manchmal hilft auch das hindurchkriechen unter einem
Stuhl. Aber auch die Methode von Punkt 1 kann angewendet werden. Nur
kommen jetzt auch noch die Beine zum Einsatz.
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3. Gasansammlung im linken Oberbauch |
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Bei einem ausgeprägten Roemheld-Syndrom sind die Klappentöne
über dem Herzen kaum oder überhaupt nicht mehr zu hören.
Beim Abklopfen ertönt im Herzbereich ein hoher (tympanitischer)
Schall. Eine Herzdämpfung suchen wir vergeblich. Mit dem Stethoskop
werden über dem Herzen deutlich Darmgeräusche wahrgenommen.
Nicht selten nehmen die Herzbeschwerden nach dem Essen zu. Stuhlentleerung
bringt oftmals Besserung.
Behandlung: Eine Darmsanierung mit Pankreasenzymen,
Bitterpflanzen und Heilerde bringen vielfach Erfolg. Allerdings wird
Geduld und eine Nahrungsumstellung gefordert. Bei schwerer Herzsymptomatik
muß das Essen reduziert oder sogar für kurze Zeit eingestellt
werden. Körperliche Bewegung ist unerläßlich.
Bei seelischer Anspannung werden manchmal vom Patienten auch große
Mengen Luft geschluckt. Hier bleibt das medikamentöse Bemühen
wirkungslos. Der Patient wird aufgefordert langsam und nur kleine
Portionen zu essen.
In 10ml Urin, der mindestens ein spezifisches Gewicht von 1015 haben
soll, geben wir 0,5ml Nylanders Reagens und lassen es kurz aufkochen.
Entsteht ein grauer Niederschlag, deutet das auf Meteorismus hin.
Bei Zucker oder Eiweiß im Urin ist der Niederschlag schwarz,
bei Aerophagie ist der Niederschlag nicht grau.
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4. Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße |
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Die Herzschmerzen nehmen unter körperlicher Belastung zu.
Bessern sich die Herzbeschwerden unter Belastung, liegt eine herzunabhängige
Ursache vor.
Behandlung: Bei allen vom Herz ausgehenden Schmerzen
liegt die Indikation für Strophanthin vor. Hier soll der Nutzen
von Strophanthin keinesfalls unversucht bleiben!
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5. Klappenfehler |
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Klappenfehler mit gesundheitlicher Auswirkung sind auskultatorisch
durch Zischgeräusche deutlich zu hören. Ein veränderter
Klappenton alleine muß noch keine Herzbelastung bedeuten. Bei
einem relevanten Klappenschaden entsteht Atemnot, anfänglich
nur unter Belastung oder es lagert sich Wasser an den typischen Stellen
am Körper ein.
Behandlung: Primär setze ich hier Cactus grandiflorus
TM und Crataegus TM 2:1, 3X20 Tropfen ein. (Leider verschwindet zwischenzeitlich
auch Cactus vom Markt)
Wassereinlagerungen können auch durch Herzmedikamente bewirkt
werden. Die begleitende Diuresetherapie, die anfänglich Erfolge
zeigt, führt durch den damit einhergehenden Kaliumverlust erneut
zur Wassereinlagerung, nur mit schlimmeren Folgen. Verstopfung ist
oft das erste Zeichen, Herzrhythmusstörungen die schwerwiegendere
Folge eines Kaliummangels.
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6. Nachlassen der Herzleistung |
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Die Kranken sind körperlich nicht mehr belastbar. Bei körperlicher
Belastung sinkt der Blutdruck. Kann die Herzschwäche noch kompensiert
werden, erhöht sich der Blutdruck zeitverzögert, nach anfänglichem
Druckabfall.
Normalisiert sich ein hoher Blutdruck unter körperlicher Belastung,
liegt ein neurogener (emotionaler) Hochdruck vor. Die körperliche
Belastung hat keine negative Auswirkung auf das Allgemeinbefinden.
Behandlung bei Herzinsuffizienz: Strophantus ist
ein Versuch wert. Auch hier setzt die Wirkung in wenigen Minuten ein.
Cactus und Weißdorn 1:1 können begleitend mit verordnet
werden. Digitalis ist zu versuchen.
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7. Entsteht eine Atemnot sobald sich der Patient flach niederlegt
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Behandlung: Hier handelt es sich um die typische
Indikation für Digitalis. Aber auch Strophanthin kann versucht
werden. Das natürliche Digitalis hat eine wesentlich bessere
Wirkung als die synthetischen Nachahmungen.
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8. Eine Wasseransammlung in den Beinen
kann auch auf einen Kaliummangel zurück zu führen sein. Insbesondere
dann, wenn trotz Wassertabletten kein großer Urinfluß zustande
kommt.
Achtung: Auch Diuretika sind nicht selten für die
Wasseransammlung im Körper verantwortlich, weil sie einen Kaliummangel
verursachen.
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Wichtig zu beachten:
Plötzlich auftretende Schmerzen im Brustkorb, bei
gleichzeitig einsetzender Atemnot, legen den Verdacht einer Lungenembolie
nahe.
Die Pflanzentinkturen beziehen sich immer auf die heutige Urtinktur
(D1).
Homöopathische Verdünnungen ab D2 halte ich für wenig
wirksam. Insbesondere bei schweren Krankheitsbildern. Pflanzen-Tinkturen,
die in Deutschland nicht mehr erhältlich sind, können manchmal
über das Ausland bezogen werden.
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Aus dem "Lehrbuch der biologischen Heilmittel", 1938
von Gerhard Madaus
Name:
Strophanthus gratus (Wallich et Hooker) Franchet, Deutsch, französisch,
englisch: Strophanthus.
Namensursprung:
Strophanthus ist aus dem griechischen (strophos)=.gedrehtes Seil oder Band und
(anthos) = Blume auf Grund der zusammengedrehten, bandartigen Kronenzipfel gebildet;
gratus = dankbar, angenehm.
Botanisches:
Die Gattung Strophanthus ist im tropischen Asien und Afrika einheimisch. Es
sind milchsaftführende Schlingsträucher mit gekreuzt-gegenständigen
Blättern, Die Blüten stehen in wenigblütigen Trugdolden oder
in reichblütigen Rispen, Der tief fünfteilige Kelch ist innen am Grunde
mit Drüsen besetzt, seine Zipfel sind elliptisch. Oder lanzettlich. Die
Krone ist Trichterförmig und am Rande mit zehn schuppen besetzt, Die Zipfel
des Samens sind eine lange bandartige Spitze ausgezogen. Fünf Nektarschüppchen
umgeben den Fruchtknoten. Die Staubblätter sind an der Verengerung der
Kronenröhre befestigt. Die Frucht ist eine schlanke, vielsamige Balgkapsel,
die bei der Reife aufspreizt, Die Samen stecken zu etwa 100—200 in einer
Kapsel, sie tragen unten einen später abfallenden Haarschopf und oben eine
lange, abstehend behaarte Granne.
— Strophanthus gratus ist eine Liane mit gestielten, elliptischen oder
eiförmigen Blättern, Die Blüten sind weißlich bis rosa
mit kurzen rundlichen Kronenzipfeln, Früchte 20—35 cm lang, bis 4
cm dick.
Geschichtliches und Allgemeines:
Die Strophanthussamen sind von den Eingeborenen Afrikas schon lange im Kampfe
und auf der Jagd als stark wirkendes Pfeilgift verwendet worden, während
sie aber medizinisch in keiner Weise verwertet wurden, Die ersten Nachrichten
von der Droge gelangten durch Livingstone in der Mitte des 19. Jahrhunderts
nach Europa, Sein Begleiter Kirk lenkte bereits die Aufmerksamkeit der Ärzte
auf die Wirkung des Giftes für das Herz. 1870 untersuchte Fraser aus Edinburgh
das Pfeilgift, das er als Kombi, später Kombé bezeichnete, ein Name,
der hauptsächlich in Ostafrika gebräuchlich ist,
Wie schon im geschichtlichen Teil erwähnt, wurden die in Afrika als Pfeilgift
benutzten Strophanthussamen um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa bekannt.
Fagge und Stevenson machten zuerst auf die Herzwirkung des Pfeilgiftes aufmerksam,
die sie mit derjenigen von Digitalis, Antiaris, Helleborus und Scilla verglichen.
Erforschung der Wirkstoffe:
Einige Jahre später gelang es dem schottischen Pharmakologen Fraser, aus
dem Samen von Strophanthus Kombé ein amorphes, in Wasser lösliches,
sehr giftiges Glykosid zu isolieren. Schmiedeberg reihte 1883 dieses Glykosid,
Strophanthin, in die Gruppe der digitalisartigen Stoffe ein. Heute werden die
Strophanthine mit anderen digitalisartigen am Herzen wirkenden, aber wenig kumulierenden
Glykosiden zu der Gruppe der „Digitalisglykoside 2. Ordnung” oder
„Digitaloide“ gerechnet. Nach Fraser beschäftigten sich eine
ganze Reihe von Forschern mit der Chemie der Strophanthussamen, Die Darstellung
von Reinglykosiden gelang aus den Samen von drei Strophanthusarten; nämlich
Strophanthus Kombé, Strophanthus hispidus und Strophanthus gratus. Thoms
isolierte aus Strophanthus gratus das kristallinische g-Strophanthin. Dieses
ist nach Straub identisch mit dem aus dem Ouabaioholz isolierten Glykosid Ouabain.
Die von Heffter und Sachs aus Strophanthus hispidus und Kombé gewonnenen
amorphen h- und k-Strophanthine sind sehr nahe verwandt. In Bezug auf die Wirkungsqualität
sind alle aus den genannten drei Strophanthusarten gewonnenen Strophanthine
gleich, während sich hinsichtlich der Wirkungsquantität Unterschiede
ergeben haben. Das g-Strophanthinum crystallisatum gilt als doppelt so wirksam
wie das k-Strophanthinum amorphem (K1emperer- Rost). Am isolierten Temporarienherzen
konnte Fasching allerdings entgegen früheren Angaben keine größeren
quantitativen Unterschiede zwischen amorphem k- und kristallisiertem g-Strophanthin
feststellen. Über die Konstitutionsformel des Strophanthidins, des Genins
des Strophanthins vgl, Digitalis purpurea S. 1194. Strophanthus gratus enthält
angeblich 3,7—7,7% Strophanthin,
Außer den herzwirksamen Strophanthinen enthalten alle drei angeführten
Arten von Strophanthussamen 0,17—0,27% Saponin, Strophanthinsäure
genannt, Cholin und Trigonellin, bis 35% fettes Öl, Lipasen, Esterasen,
Reduktasen und Glutanine. Tschirch gibt außerdem noch Harz, Schleim, Eiweiß,
etwas Stärke, aber keine Gerbstoffe an, Ausführliche Darstellungen
über die Chemie der Strophanthine bringen Weese und Lendle.
Über die Nachweis- und Wertbestimmungsmethoden vgl. das Kapitel Digitalis
purpurea.
Pharmakologisches:
Wie schon oben gesagt, gehören die Strophanthine zu den Digitaloiden, wirken
also digitalisähnlich. Die Zahl der Pulsationen wird durch sie verringert,
die Diastole wird größer und länger, und die Systole kräftiger;
die Gefäße im Splanchnikusgebiet werden kontrahiert, die des Gehirns
und der Nieren dilatiert. Kleine Strophanthingaben erregen, große lähmen
die Kontraktilität der quergestreiften Muskulatur, insbesondere des Myokards.
Nach Fraenkels eingehenden Darstellungen über die Pharmakagnosie, Chemie
und Pharmakologie des Strophanthins, sowie über die identische Wirkungsweise
der Digitalis und des Strophanthins existieren keine grundsätzlichen Abweichungen
der Herzwirkung des Strophanthins gegenüber der Digitalis. Auch in den
älteren Veröffentlichungen über die vergleichende Wirkung des
Strophanthins und der Digitalis wurde schon darauf hingewiesen, daß es
sich bei den Abweichungen nur um quantitative und zeitlich bedingte Wirkungsunterschiede
handelt.
Als prägnanteste Eigenschaften des Strophanthins gegenüber der Digitalis
werden in den neuesten Veröffentlichungen immer wieder genannt:
1. Die schnelle Wirkung des Strophanthins (intravenös appliziert).
2. Die geringere Haftfähigkeit (schon nach 6 Stunden ist der größte
Teil der Strophanthusglykoside aus dem Herzmuskel wieder verschwunden), wodurch
die Gefahr einer kumulativen Wirkung bei den Strophanthusglykosiden sehr gering
ist im Gegensatz zu der der Digitaliskumulation. Im Hinblick auf die letztere
ist nach Siebeck Voraussetzung für jede intravenöse Strophanthininjektion,
daß mindestens 2-3 Tage vorher keinerlei Stoffe von digitalisartiger Wirkung
genommen werden.
3. Die vorwiegend systolische Wirkung 'des Strophanthins gegenüber der
klassischen Digitaliswirkung am kranken menschlichen Herzen, die vor allem eine
Wirkung auf die Diastole ist.
Rühl zeigte, daß unter Strophanthinwirkung der Sauerstoffverbrauch
des Herzens steigt. Zu diesem Punkt sei vor allem auf das Kapitel Energetik
und Stoffwechsel im Digitalisbuch von Weese hingewiesen. Sehr wichtig erscheinen
mir Hinweise auf die Wirkung am kranken Organismus.
Eingehende Versuche über die Strophanthinwirkung im Fieber in der Medizinischen
Klinik Bonn schildern P. Martini und Fr. Große- Brockhoff. Ich zitiere
wörtlich aus dem Bericht: „Unsere Untersuchungsergebnisse bringen
nicht nur keine Beweise für eine höhere Verträglichkeit = Unempfindlichkeit
des fiebernden Tieres gegenüber Strophanthin, sie bringen vielmehr Material,
das dafür spricht, daß der fiebernde Kreislauf empfindlicher gegen
Strophanthin ist als der normale. Neben der geringeren Dosis letalis bei den
Fiebertieren kann die im Gegensatz zu den Normaltieren fast immer frühzeitig
einsetzende Erniedrigung der Schlagfrequenz nur als Ausdruck der größeren
Empfindlichkeit der Fiebertiere aufgefaßt werden. Trotz dieser größeren
Ansprechbarkeit auf Strophanthin ist der therapeutische Effekt auf die Förderleistung
des Herzens beim Fiebertier auch bei diesen kleinen Dosen (die dem therapeutischen
Maß noch entsprechen) eher geringer als bei den Normaltieren. Geht man
aber in dir Erwartung, daß die Fieberherzen mehr Strophanthin benötigen,
zu größeren Dosen über, so sieht man, daß der Kreislauf
der Fiebertiere davon keinerlei Vorteil hat, sondern im Gegenteil viel früher
noch ungünstige Reaktionen zeigt als die Normaltiere.“
Ähnlich wie Digitalis setzt auch Strophanthin die zirkulierende Blutmenge
herab. Mies fand nach Injektionen von 0,1—0,5 mg Strophanthin an Personen
mit dekompensierten Herzfehlern eine Abnahme in deutlicher Abhängigkeit
von der Dosierung, und zwar 350—800 ccm Blut. Das Blut wird nach seinen
Kontrollversuchen bei Kaninchen hauptsächlich in Leber und Milz abgeschoben,
Busacca beobachtete hämolytische Wirkung des Strophanthins.
Toxikologisches:
Die kleinsten tödlichen Gaben .je kg Katze sind nach Ordynski 0,09902 mg
g-Strophanthin und 0,1606 mg k-Strophanthin. Kinukawa gibt als erste Todesursache
bei Ratten und weißen Mäusen nach letalen Dosen von Strophanthin
Atemstillstand an.
Bei der intravenösen Injektion von Strophanthin wurden öfters Fröste,
Zyanose und Temperatursteigerung beobachtet, bei der innerlichen Anwendung Durchfall
mit Blut und Schleim, Übelkeit, Beklemmungsgefühl, Kopfschmerzen und
ziehende Schmerzen in der Nackengegend, Bewußtlosigkeit, Konvulsion, Halluzination,
Analgesie, Myosis Cheyne-Stokes Atmungsphänomen.
Kottmann und Hellinger berichten über je einen Todesfall nach Injektion
von 0,6 mg Strophanthin,
Nach Feststellungen bei einem Giftmord durch Strophanthin dürfte als tödliche
Strophanthindosis, falls das Strophanthin in den Mastdarm gebracht wird, für
einen Menschen von 50 kg Gewicht 30—40 mg in Betracht kommen, was etwa
der halben Menge der peroralen tödlichen Dosis entspricht.
Mischung mit Traubenzucker setzt die tödliche Dosis des Strophantins herab,
ebenso Kombination mit kleinen Coffeinmengen.
Klinische Indikationen:
Ein Allgemeingut der ärztlichen Wissenschaft wurde Strophanthin erst,
als Fraenke1 vor etwa 30 Jahren auf' die .Erfolge der intravenösen Strophanthintherapie
hinwies. In seinen ersten Berichten empfahl er die intravenöse Strophanthintherapie
zunächst bei Fällen von akuter Herzschwäche, die schnellste Hilfe
verlangten, bei denjenigen Formen von schwerer Insuffizienz, bei denen Digitalis
nicht mehr half und bei solchen Herzkranken, bei denen durch Stauungen im Magen-
und Darmtraktus und in der Leber die Resorption der enteral gegebenen Digitalis
zu stark vermindert wird.
Die Erfahrungen der nächsten Jahrzehnte ließen Fraenkel zu der Überzeugung
kommen, daß durch die größere Sicherheit der Wirkung, die geringere
Haftfähigkeit im Herzmuskel und die exaktere Dosierbarkeit die intravenöse
Strophanthintherapie als die übergeordnete, die enterale Digitalistherapie
nur als die ergänzende Methode der Behandlung des Herzmuskels zu betrachten
ist.
Von großer Bedeutung für die Entwicklung der Strophanthustherapie
ist auch die schon erwähnte, spezifische systolische Wirkung geworden.
Edens erkannte die überwiegend systolische Wirkung des Strophanthins schon
im Jahre 1907 und empfahl es auf Grund dieser Eigenschaft bei schwerster Herzdilatation,
wenn durch eine weitere Vertiefung der Diastole eine bessere Herzarbeit nicht
erwartet werden kann. Nach Edens ist Strophanthin daher angezeigt bei reiner
Mitralstenose, Aorteninsuffizienz Aortenstenose, Leitungsstörungen und
Vorhofflimmern mit langsamer Pulszahl.
Weiter erkannte Edens, daß das Strophanthin im Gegensatz zu Digitalis
auch eine leistungssteigernde Wirkung auf das Herz besitzt, wenn nur Insuffizienz
ohne Hypertrophie vorliegt. Edens empfiehlt daher die Strophanthintherapie bei
akuter Überanstrengung eines gesunden Herzens, einschließlich des
Herzversagens nach einem operativen Eingriff, Herzschwäche bei Myokarditis
oder im Verlauf von Infektionskrankheiten, einschließlich der Heilfieberbehandlung,
Herzschwäche bei Adipositas und vor allem bei Koronarsklerose. In allen
diesen Fällen versagt Digitalis. •
Besonders nachdrücklich setzte sich Edens für die Behandlung des Angina
pectoris mit Zeichen einer, wenn auch geringen Leistungsschwäche durch
Strophanthin ein. Bei einer großen Anzahl von Fällen beobachtete
er, daß durch Strophanthininjektionen (durchschnittliche 'Gabe 0,3 mg)
nicht nur die Beschwerden des Kranken, sondern auch die Kreislaufschwäche
gebessert wurden. Er vermutet, daß das Strophanthin durch die Besserung
der Kranzgefäßdurchblutung der Ausdehnung des Herzinfarkts und der
Entstehung von Kammerextrasystolen entgegenwirkt und so dem Herzen hilft, die
kritische Zeit zu überwinden.
Zimmermann ist der Ansicht, daß „die Einführung des Strophanthins
in die Behandlung der Angina pectoris ohne Frage eine Wendung in der Klinik
dieser gefürchteten Krankheit bedeutet”. Er behandelte in den letzten
Jahren 66 an Angina pectoris leidende Kranke mit Strophanthin, bei 14 von diesen
Kranken lag ein frischer oder älterer Herzinfarkt vor. Es wurde durchweg
das k-Strophanthin von Böhringer angewandt. Die Höhe der Einzelgaben
bewegte sich zwischen 0,2 und 0,4 mg (intravenös), meist wurde drei Tage
hintereinander 0,3 mg gegeben und am 4. Tage eine Pause eingeschaltet. Auch
in Fällen von schwerem, frischem Infarkt konnte die Strophanthinbehandlung
lebensrettend wirken.
Im Hinblick auf die von Edens in die Strophanthintherapie aufgenommenen Indikationen,
die auf Digitalis nicht ansprechen, ist es nach H. Zimmermann nicht mehr richtig,
wie früher üblich zu sagen, daß der Wert des Strophanthins nur,
darin liegt, daß es noch wirksam ist, wo Digitalis versagt, sondern dazu
müßte jetzt noch ergänzend bemerkt werden, daß Strophanthin
auch bei bestimmten Formen von Herzschwäche wirkt, die noch nicht auf Digitalis
ansprechen oder überhaupt nicht die Voraussetzung für eine Digitaliswirkung
mitbringen.
Jagie und O. Zimmermann teilen den Standpunkt Edens in Bezug auf die Behandlung
des frischen Herzinfarkts mit Strophanthus nicht. Solange ein frischer Myokardinfarkt
deutliche Dekompensationserscheinungen vermissen läßt, ziehen sie
nicht die Strophanthustherapie heran, sondern erst dann, wenn sich. eine Dekompensationserscheinung
einstellt. Sie wenden das Strophanthin wegen seiner fast augenblicklichen Wirkung
auf den Herzmuskel sehr häufig in der Behandlung akuter schwerer Dekompensationszustände
an, und zwar bei akut auftretenden Fällen von Asthma cardiale oder eines
kardialen Lungenödems. Ferner halten sie Strophanthin indiziert bei akuter
kardialer Dekompensation im Verlauf einer Infektionskrankheit, bei paroxysmaler
Tachykardie oder hochgradigen Flimmerarrhythmien und akuter Dilatation des Herzens
infolge beträchtlicher Überanstrengung. Besonders befürworten
sie die Anwendung probatorischer Strophanthininjektionen, die bei merklicher
Besserung oft unbestimmter körperlicher oder psychischer Beschwerden den
Rückschluß auf das Vorhandensein geringer latenter kardialer Insuffizienzerscheinungen
gestattet. Auch die bradykardischen Dekompensationen bei denen Digitalis versagt,
sind nach ihnen für die Strophanthinbehandlung geeignet. Bei schwerer mechanischer
Behinderung des Kreislaufes sind nach Jagie und O, Zimmermann auch der Strophanthinwirkung
selbstverständlich nur enge Grenzen gezogen (bei hochgradiger Mitralstenose,
schwerer Concretio pericardii, Kyphoskolioseherzen, Emphysemherz). Wenn Rechtsinsuffizienz
dauernd und primär im Vordergrunde steht, so halten sie die Strophanthintherapie
für wirkungslos, dagegen eher angezeigt bei Fällen, wo Linksinsuffizienz
das Krankheitsbild beherrscht (Aortenfehler, dekompensierter Hochdruck).
Bei der Entwässerung, die bei der Behandlung insuffizienter Herzkranker
so wichtig ist, hat es sich nach Siebeck ausgezeichnet bewährt, zugleich
Strophanthin (0,25—Q,3 mg) und ein Quecksilberpräparat intravenös
zu injizieren; man erziele damit ohne Gefahr die besten Diuresen.
Anwendung:
Infolge seiner bedeutend schneller als bei Digitalis einsetzenden Wirkung ist
Strophanthus ein häufig gebrauchtes Mittel in Fällen, wo schnelle
Hilfe nötig ist, wie bei schweren Stauungszuständen infolge Herzinsuffizienz,
insbesondere bei akut auftretenden Anfällen von Asthma cardiale, Lungenödem,
Insuffizienz mit schwerer Leberstauung, bei akuter kardialer Dekompensation
im Verlaufe einer Infektionskrankheit, akuter Dilatation des Herzens infolge
Überanstrengung und Angina pectoris; ferner wird es bei Herzschwäche
ohne Pulsbeschleunigung und bei Herzschwäche ohne Hypertrophie angewandt.
Da bei der oralen und rektalen Darreichung der äußerst wechselnde
und vorher nicht genau zu bestimmende Resorptionsverlust eine einheitliche Dosierung
erschwert, wird die intravenöse Medikation allgemein vorgezogen. Die subkutane
Darreichung ist wegen der schweren lokalen Reizerscheinungen unmöglich.
Im Gegensatz zu den vielen Veröffentlichungen, die nur Berichte über
die Erfolge der Strophanthintherapie und die Ungefährlichkeit ihrer Anwendung
bei richtiger Dosierung bringen, steht allerdings die schon zitierte Arbeit
von Martini und Große-Brockhoff, die am fiebernden Tier weder in großen
noch in kleinen Dosen eine Förderung des Kreislaufes durch Strophanthin
sahen.
Von der Homöopathie wird Strophanthus meist peroral (Urtinktur bis 2.
Potenz) bei chronischen Herzleiden, Herzschwäche, Asthma cardiale mit schnellem,
weichem, unregelmäßigem Puls, bei Nierenkrankheiten und Hydrops,
kardial oder renal bedingt, verordnet. Nach Stauffer hat sich die Tinktur auch
bei „nervösen Herzbeschwerden und allgemeiner Nervosität der
Examenskandidaten oder bei Lampenfieber der Sängerinnen oder der Redner
vor öffentlichem Auftreten bewährt.”
Angewandter Pflanzenteil:
Alle Autoren geben von den Strophanthusarten die Samen als verwendet an (Wasicky,
Köhler, Marfori-Bachem, Schmidt).
Auch die Angabe im HAB, besagt: von ihren Grannen befreite Samen. Diese Droge
wird auch zur Bereitung des „Teep” benutzt.
Semen Strophnanti (grati) ist offizinell in Deutschland.
Semen Strophanthi (hispidi) ist offizinell in Frankreich, Italien, Spanien,
Rumänien, Kroatien, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Argentinien
und Chile.
Semen Strophanthi (Kombe) ist offizinell in der Schweiz, in Österreich,
Ungarn, Serbien, Griechenland, Rußland, Finnland, Schweden, Norwegen,
Dänemark, England, Frankreich, Belgien, Holland, Italien, Spanien, in den
Vereinigten Staaten von Amerika und in Japan.
Dosierung:
Übliche Dosis: 0,25—0,5 mg g-Strophanthin pro dosi et die als intravenöse
Injektion (Klemperer-Rost);
0,02 g Sem. Strophanthi (Haffner-Schultz)
3—6 Tropfen Tinct. Strophanthi mehrmals täglich (Klemperer-Rost).
4—6 Tabletten der Pflanzenverreibung „Teep” täglich.
(Die „Teep"-Zubereitung ist auf 1% Sem. Strophanthi eingestellt,
d. h. 1 Tablette enthält 0,0025 g Sem. Strophanthi oder bei einem Strophanthingehalt
der Droge von 4%- (DAB, VI) 0,1 mg Strophanthin.)
In der Homöopathie: dil. D 4, dreimal täglich 10 Tropfen.
Maximaldosis: 0,5 g pro dosi, 1,5 g pro die Tinct. Strophanthi (DAB, VI);
0,001 g pro dosi, 0,005 g pro die g-Strophanthinum (DAB. VI).
Rezeptpflichtig: Tinctura Strophanthi, Strophanthinum.
Homöopathische Zubereitungen bis D 3 einschließlich.
Rezepte:
Bei Asthma cardiale und Herzinsuffizienz mit Leberstauung (nach Trendelenburg):
Rp,: k - Strophanthini*) (Boehringer, Mannheim) 0.P. 1:1000, zu 3 Ampullen,
D.s.: 0,3---0,5 (--0,75) ccm einmal am Tage intravenös,
0.P. zu 3 Ampullen 1.20 RM.
* Da mit dem amorphen k-Strophanthin Boehringer reichere Erfahrungen vorliegen,
wird nach Trendelenburg zur, intravenösen Therapie am besten dieses Präparat
gewählt.
Oder (nach Trendelenburg):
Rp.: Strophanthini 0,01
Aqu. Dest. ad 100,0
M.d.s: 1 Teelöffel (= 0,0005 g Strophanthin) zwei- bis dreimal täglich.
Rezepturpreis etwa 1.03 RM,
Bei. Herzinsuffizienz (nach Klemperer-Rost):
Rp.: Tinct. Strophanthi. 5,0
Tinct. Valerian, aeth. 15,0
M,d,s,: Dreimal- täglich 10—25 Tropfen.
Rezepturpreis c. vitr. Pat. etwa 1.11 RM,
Bei Herzinsuffizienz, insbes. mit gastrischen Störungen (nach Klemperer-Rost):
Rp„ Tinct. Strophanthi
Tinct. Strychn.
Tinct. Gentian. aa 5,0
M.d.s.: Dreimal tägl. 15 Tropfen.
Rezepturpreis c. vitr. Pat. etwa 1.13 RM.
—————————————————————————————————————————Schluß
Indikation und Anwendung der Strophanthin- Tinktur nach Mario Fassen:
„Strophanthus hispidus TM“:
Symptomatische Hypotonie (1 - 3 X 1-2 Tropfen).
Leitungsstörungen und Vorhofflimmern bei langsamer Pulszahl (1-3 X 2 –
3 Tropfen)
Herzleistungsschwäche (1 - 3 X 4 Tropfen)
Drohender Infarkt (1-4 X 6 - 10 Tropfen).
Infarkt (sofort mindestens 15 Tropfen)
Bluthochdruck (1 - 3 X 1 - 4 Tropfen)
Dabei die Tropfen immer auf die Zunge geben und zergehen lassen.
Nicht mit Wasser nachspülen, auch wenn die Tropfen sehr bitter sind.
Spricht Strophanthin an, bessert sich der Zustand nach 5-10 Minuten deutlich spürbar.
Zur Einleitung einer Therapie mit 4 Tropfen beginnen und entsprechend dem Befinden
des Patienten die Dosis von 1-3 X täglich, auf 1-4-6 Tropfen ausdehnen, oder
reduzieren.
Nach kurzer Zeit kann die Dosis meist so weiter reduziert werden, daß sie
nur noch im Bedarfsfall zum Einsatz kommt.
Mir bisher
bekannt gewordene "Nebenwirkungen": Manchmal entsteht ein dezentes seltsames
Gefühl im Kopf, das nur bei der erstmaligen Einnahme auftritt und schnell
wieder vergeht.
Einmal wurde nach der erstmaligen Einnahme von 15 Tropfen eine darauf folgende
bleierne Müdigkeit beschrieben.
Blutdrucksenkende Mittel in Kombination mit Strophantin führen in der Regel
zu einer Hypotonie.
Betablocker müssen ausgeleitet werden, bei langsam steigender Strophanthindosirung.
Eine gleichzeitige EKG-Kontrolle ist zu empfehlen.
Bei schweren Herzfehlern (Klappenfehlern) sollte aus Gründen der Verträglichkeit
mit einer geringen Dosis (1 Tropfen) begonnen werden.
Vergiftungserscheinung:
Bei einer Überdosierung von ungefähr 50 - 100 ml Strophanthus hispidus
Urtinktur (das entspricht ~ 1000 - 2000 Tropfen), in suizidaler Absicht, wurden
folgende Symptome beschrieben: Nach einer halben Stunde entsteht Übelkeit
mit einem schlechten Geschmack im Hals. Etwa eine Stunde später wird ein
Gefühl beschrieben, als wenn von oben durch den Hals etwas in der Lunge stecken
würde. Nach sechs Stunden bis zur zehnten Stunde setzen immer wieder Durchfälle
ein. Nach ungefähr zwölf Stunden spürt der Kranke einen schnellen
Puls und bekommt Schwindelgefühle. Gleichzeitig ist er sehr müde und
unter dem Schwertfortsatz zur Lunge hin besteht ein knotiges Druckgefühl.
Danach erholte sich der Erkrankte schnell ohne therapeutische Maßnahme.
Der Vorfall ist mir persönlich bekannt.
Ergänzender Hinweis: Vor dem Einsatz von Digitalis und Strophanthin
soll immer der Kalium/Calcium-Quotient bestimmt werden. Normalerweise liegt der
Wert zwischen 1,6 und 2. Bei einem Wert unter 1,6 besteht die Gefahr, dass durch
die Therapie Herzrhythmusstörungen auftreten. Da die Wirkung von Strophanthin
sehr schnell einsetzt, ist es in unklaren Fällen möglich, die Tropfen
unter EKG-Kontrolle einzunehmen.
Wie beurteilen Herzkranke die Einnahme von Strophanthin: http://www.sanego.de/Medikamente/Strodival+MR/
Ein Rezept sollte wie auf dem Bild ersichtlich ausgestellt sein:
blühende Pflanze
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Samen der Strophanthuspflanze
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Eine Strophanthuspflanze, die sich mein Freund NOUKOUBON vorsorglich
schon einmal in seinen Garten in Kamerun pflanzte, obwohl die Menschen in
Afrika vom Herzinfarkt nicht betroffen sind. |
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Wer den Zusammenhang von Gesund- und Kranksein
verstehen möchte, dem empfiehlt sich mein Buch "Das urzeitliche
Heilprinzip"
ISBN 9-783839129-53-1
Preis: 13,60 Euro 192 Seiten
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Inhaltsverzeichnis
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